Springe direkt zu Inhalt

„Fromme und tüchtige Leute...“ – Die deutschen Siedlungen in Bessarabien

Im Jahr 1813 rief Zar Alexander deutsche Siedler auf, sich als Kolonisten in der neu gewonnenen russischen Provinz Bessarabien niederzulassen. Im Jahr 1940 mussten die Deutschen infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrages vom 23. August 1939 („Hitler-Stalin-Pakt“) ihre bessarabische Heimat innerhalb weniger Wochen verlassen. In diesen 125 Jahren haben fünf bis sechs Generationen deutscher Siedler, trotz mancher Rückschläge, ein prosperierendes Gemeinwesen mit über 150 Dörfern geschaffen.

Das heutige Bessarabien gehört seit 1991 teils zur Republik Moldau (Moldova), teils zur Ukraine. Die Periode der deutschen Siedlungen war in der sowjetischen Geschichtsschreibung beider Länder vollständig ausgeblendet, wird aber neuerdings mit wachsendem Interesse wahrgenommen.

Die Ausstellung zeigt nicht nur die Geschichte der Deutschen in Bessarabien von der Ansiedlung bis zur Aussiedlung, sondern thematisiert auch ihr Alltagsleben, ihre vom Pietismus geprägte Kultur und Mentalität sowie ihr Verhältnis zu den anderen Bevölkerungsgruppen.

Die Ausstellung will keine antiquarische oder nostalgische Darstellung einer toten Vergangenheit geben. Ihr Ziel ist vielmehr, das Leben der deutschen Minderheit in seinen vielfältigen Facetten zu verlebendigen, als eine Geschichte, die durch historisch-politische Einschnitte und Umbrüche gekennzeichnet war. Sie bietet übrigens auch Bezüge zur aktuellen Diskussion über Migration sowie historische Erfahrungen zum Zusammenleben verschiedener Volksgruppen in einer multiethnischen Gesellschaft.

 

Mehr Informationen zur Bessarabien-Ausstellung finden Sie unter folgendem Link:

http://www.bessarabien-expo.info