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Unteroffizier Bernd Stache

Beim Waffenreinigen löste sich in einem Wachzimmer des Grenzregiments Schönberg aus der Maschinenpistole des Unteroffiziers Bernd Stache eine tödliche Kugel.

geboren am 7. Mai 1955 in Grevesmühlen

gestorben nach Schusswaffenunfall am 24. Januar 1977

Ort des Zwischenfalls: Grenzregiment Schönberg, Fuhrpark des Stabes (Mecklenburg-Vorpommern)

Ein Telegramm, das MfS-Oberstleutnant Wolf, Bereich Abwehr im Grenzkommando Nord Stendal, am 25. Januar 1977 seiner Berliner MfS-Zentrale übermittelte, enthält die Mitteilung über „einen fahrlässigen Schusswaffengebrauch“ mit Todesfolge. Demnach erschoss sich Unteroffizier Bernd Stache beim Waffenreinigen im Wachgebäude beim Fahrzeugpark des Stabes. Gegen 19:55 Uhr rief der wachhabende Unteroffizier Ralf S. noch seinen Kameraden Stache dort an und teilte ihm mit, dass er gleich mit dem Reinigen seiner MPi fertig sei und wenn er in der Wache eintritt, noch einen Kaffee ausgibt. Als zehn Minuten später die beiden zur Wachablösung eingesetzten Gefreite am Fuhrpark eintrafen, sahen sie durch das Fenster des OvP-Zimmers [Offizier vom Parkdienst] Unteroffizier Stache nach hinten übergebeugt im Stuhl sitzen. Daraufhin betraten sie sofort das Zimmer und stellten unter der linken oberen Jackentasche ein ca. drei bis vier Zentimeter großes Loch fest sowie eine Blutlache auf dem Fußboden. Staches Maschinenpistole lag auf dem Tisch und daneben das Waffenreinigungsgerät.

Gegen 20.07 Uhr traf der Arzt Major Lüdemann ein, der nach einer Parteiversammlung das Objekt verlassen wollte. Er leistete Erste Hilfe und veranlasste die sofortige Überführung Staches in das Krankenhaus Schönberg. Dort wurde bei der Notoperation festgestellt, dass Staches Herzspitze durchschossen sowie die Lunge und Rückgrat verletzt waren. Gegen 23.00 Uhr erlag Bernd Stache im Krankenhaus Schönberg seinen schweren Verletzungen. Spätere Ermittlungen ergaben, dass sich beim Reinigen aus der Waffe ein Geschoss gelöst hatte, das den Brustkorb des Unteroffiziers sowie den hinter ihm befindlichen Waffenständer durchschlug und schließlich in der Wand des Wachzimmers stecken blieb. (Recherchen TP; Autor: jos.)