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Günter Piechotta

Seit 1. August 1961 diente Günter Piechotta als Soldat in der Nationalen Volksarmee. Am 5. Oktober 1961 patrouillierte er mit seinem Postenführer am Ufer des Schalsees, als sich aus der Waffen seines Kameraden ein Schuss löste.

Geboren am 20. Juli 1943 in Schlaupe (heute Słupia, Polen)

erschossen am 5. Oktober 1961

Ort des Zwischenfalls: Ufer des Schalsees bei Lassahn

Der Tagesrapport der Deutschen Grenzpolizei meldete am 5. Oktober 1961 den Tod eines Grenzsoldaten. Durch einen fahrlässigen Umgang mit der Schusswaffe habe Postenführer M. um 8.35 Uhr den Soldaten Günter Piechotta tödlich verletzt: „Während des Grenzdienstes im Bereich der Grenzkompanie Kneese im Abschnitt Lassahn spielten die Genossen mit der Schusswaffe. Sie entluden ihre Waffen, anschließend wurden die Waffen wieder geladen. Vermutlich führte der Gen. Sold. M[...] dabei eine Patrone in den Lauf seiner Waffe. Zur besseren Beobachtung des Geländes drückte er mit dem Karabiner das am Ufer befindliche Schilf auseinander. Hierbei betätigte er den Abzug und verletzte den Sold. Piechotta. Der Tod trat sofort ein. Beim Eintreffen des Kompaniechefs an dem Tatort machte der Sold. M[...] aus Angst vor einer Bestrafung eine falsche Meldung, in dem er einen Selbstmord vortäuschte.“ Der Kommandeur der Grenzbrigade und der Militärstaatsanwalt der 1. Grenzbrigade kamen bei der weiteren Untersuchung des Zwischenfalls zu dem Ergebnis, Postenführer M. habe sich „trotz ausdrücklicher Belehrung über den Umgang und die Anwendung der Schußwaffe“ nicht an die ihm bekannten Bestimmungen gehalten. (jos.)