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Gefreiter Horst Schiller

Nach einer Dienstfahrt verübte der Gefreite Schiller Suizid. Aufgrund von kurzzeitig hintereinander erfolgten Missgeschicken setzte er sich selbst unter Druck und sah vermutlich aus Angst vor Bestrafung keinen anderen Ausweg.

geboren am 23. Juli 1933 in Breslau

Suizid am 11. März 1955

Ort des Zwischenfalls: Kommandantur Ebersbach, Görlitz (Sachsen)

Der 22-jährige Gefreite Horst Schiller gehörte der Kommandantur Ebersbach der Grenzbrigade Görlitz an. In Görlitz hatte er auch seinen Wohnsitz. Am 11. März 1955 war Horst Schiller als Fahrer für einen Truppentransport von der Grenzbrigade zu einem Lehrgang nach Großschönau an der Grenze zur Tschechoslowakei eingeteilt. Bei der Einfahrt in die Zollgasse von Großschönau blieb der Lkw am Dachvorsprung eines Schuppens hängen, wodurch ein leichter Sachschaden am Gebäude entstand. Der Beifahrer, Unteroffizier B., übernahm den Weitertransport der Soldaten zum Lehrgang. In der Zwischenzeit sollte Horst Schiller den Schaden am Schuppen beseitigen. Als der Unteroffizier zur Unfallstelle zurückkehrte, fand er Horst Schiller tot auf. Der Gefreite hatte sich erschossen. Der sofort verständigte Arzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Nach den ersten Untersuchungen kam die Grenzpolizei zu der Schlussfolgerung, dass Schiller sich seinen Aufgaben und dem dienstlichen Druck als Grenzpolizist nicht gewachsen sah und deshalb Suizid beging. Offenbar verlor er nach dem Unfall in Großschönau die Nerven, da er an diesem Tag bereits zwei kleine Sachschäden verursacht hatte. Deswegen befürchtete er vermutlich Disziplinarmaßnahmen und sah für sich keinen Ausweg mehr. (Recherche: MP; Autorin: MP)