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Isabelle Mensel (Bonn)



Annette Endruschat und Jürgen Schmidt-Radefeldt (22008): Einführung in die portugiesische Sprachwissenschaft. Tübingen: Gunter Narr.



Lange Zeit herrschte gähnende Leere auf dem (deutschsprachigen) Markt der portugiesischen Einführungen. Diese klaffende Lücke wurde erst 2006 durch die Erstveröffentlichung der Einführung in die portugiesische Sprachwissenschaft geschlossen. Das nun in zweiter, korrigierter Auflage erschienene Werk belegt die gute Aufnahme im Forschungs- und Lehrbetrieb und zeugt von der ungebrochenen Nachfrage, die nach (deutschsprachigen) Einführungen in die portugiesische Sprachwissenschaft besteht.

Der Band ist thematisch sehr breit angelegt: Er deckt alle sprachlichen Ebenen ab und entfaltet sowohl in diachroner als auch synchroner Perspektive ein weites Panorama.

Das Werk beginnt unter dem Titel 'Weltsprache Portugiesisch' mit Fakten zum Portugiesischen. Diese notwendigen, außerlinguistischen Tatsachen sollten in keiner Einführung fehlen, vermitteln sie den Studierenden doch wichtige Informationen etwa zur geographischen Verbreitung, die in späteren Kapiteln wie etwa zur Varietätenlinguistik (hier benannt: 'Weiterentwicklung des Portugiesischen außerhalb Europas') wieder relevant werden.

Das folgende Kapitel gibt einen kompakten Überblick über die 'Geschichte der portugiesischen Sprache'. Es deckt systematisch den Zeitraum vom período arcaico (Altportugiesisch) bis zum 17. Jahrhundert ab mit Ausblicken auf das 18.–20. Jahrhundert. Nach der Thematisierung der Periodisierungsprobleme für das Portugiesische, bei dem die klassische Dreiteilung in Alt-, Mittel- und Neu-Sprache nicht angemessen ist, werden die für die folgende Darstellung der präromanischen, romanischen, germanischen und arabischen Epoche notwendigen Begriffe Substrat, Superstrat und Adstrat erläutert. Im Anschluss geht es um die sprachlichen Entwicklungen, wobei die wichtigsten Phänomene im Bereich des Lautwandels, der Lexik, Semantik, Morphologie und Syntax behandelt werden.




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Die beiden letzten sprachlichen Ebenen kommen in einem einseitigen Unterkapitel etwas kurz; allerdings kann Vollständigkeit in diesem Rahmen nicht angestrebt werden: Dafür sind einschlägige Werke zu konsultieren. Nach einer Sichtung der ersten sprachlichen Zeugnisse samt einschlägigen Zitaten folgen im mit 'Sprachbewusstsein und frühe Sprachbeschreibung' überschriebenen Unterkapitel gut dokumentierte Ausführungen zu Sprachdialogen und Sprachtraktaten sowie kurze Hinweise zu den ersten Grammatiken und Wörterbüchern.

Insgesamt betrachtet wurde eine ausgewogene Mischung zwischen interner und externer Sprachgeschichte erreicht. Die grundlegende Unterscheidung in diese beiden Perspektiven, die als Einleitung fungiert, sollte unbedingt auch Eingang in das Sachregister finden und nicht unterschlagen werden, wie hier bedauerlicherweise geschehen.

Das folgende Semiotik-Kapitel verdient besondere Aufmerksamkeit, spannt es doch einen sehr viel weiteren Wissensbogen als die vergleichbaren Passagen der meisten anderen Einführungswerke und berücksichtigt nur allzu oft unterschlagene Namen wie Peirce, Morris oder Eco. Der Student wird geschickt in die Betrachtung 'Sprache als Zeichensystem' eingeführt. Die gesamte Darstellung erfolgt vor dem Hintergrund eines kurzen Abrisses zur Geschichte der Semiotik, die dem meist mit der Materie unvertrauten Studierenden den notwendigen Überblick verschafft, anhand dessen er die nachfolgend dargestellten Zeichen- und Kommunikationsmodelle leichter einordnen kann. Die Bezüge zwischen diesen werden erläutert, so etwa der Rückgriff Jakobsons auf Bühler. Sehr konsequent und hilfreich für den Studenten ist die sorgfältige Unterscheidung zwischen Zeichenmodellen einerseits und Kommunikationsmodellen andererseits. In manch einem einführenden Werk wird dieser Aspekt zugunsten einer unangemessenen Vermengung vernachlässigt. Der versierte Leser wird das semiotische Dreieck nach Ogden/Richards vermissen.

Die Ausführungen zur Semiotik begnügen sich nicht mit der Darstellung der Modelle: Abschließend werden diese exemplarisch angewandt auf die Bereiche 'Theater' und 'Werbung'. Ein solcher Schritt erleichtert den Studierenden den Bezug zu den oft als trocken und unverbunden empfundenen Inhalten, welche für das Verständnis von Kommunikation doch so fundamental sind.

Das Kapitel zur Lautlehre trägt bezeichnenderweise nicht den gängigen Titel 'Phonetik und Phonologie', sondern wurde programmatisch mit 'Phonematik und Graphematik' überschrieben. Gleich zu Beginn wird auf die wechselseitigen Dependenzen zwischen Laut- und Schriftsystem verwiesen und gleichzeitig die Notwendigkeit betont, sorgfältig zwischen beiden zu unterscheiden. In den ersten zwei Unterkapiteln erfolgt eine allgemeine Einführung in die relevante Terminologie, bevor die phonetischen und phonologischen Eigenheiten des Portugiesischen betrachtet werden.




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Bei dieser Betrachtung wird die Untergliederung in segmentelle Phonetik, supra-segmentale Phonetik und Satzphonetik zugrunde gelegt. Diese Termini sollten aus Gründen der Verständlichkeit unbedingt bereits in der allgemeinen Einführung genannt werden, da sie aus Anfängerperspektive ansonsten unverbunden neben den bereits genannten Begriffen stehen. Für Einführungswerke ungewöhnlich und daher hervorhebenswert ist der Ausblick zu den 'Neuere[n] Entwicklungen in der Phonologie'; allerdings ist er für Anfänger, die das Buch chronologisch durcharbeiten – und damit auch dem üblichen Semesterprogramm folgen – schwer zu rezipieren, da der Begriff der Generativen Transformationsgrammatik bis zu dieser Stelle noch nicht eingeführt wurde und auch im Sachwortregister fehlt. (Er fällt erst im Syntax-Kapitel.) Die Abschnitte zur Graphematik sind stark historisch orientiert. Das Verhältnis von Phonie und Graphie wird – entgegen der Erwartungen, welche die Gesamtkapitelüberschrift wecken könnte – nicht mehr thematisiert bzw. nur indirekt, wenn bei der Darstellung der verschiedenen Reformen Beispiele gegeben werden. Dies wäre ein Desiderat einer möglichen dritten Auflage; die gerade von Lernern des Portugiesischen – also der Mehrzahl der potentiellen Leser des Werkes – als schwierig empfundene Orthographie sollte unbedingt in einer synchronen Perspektive zur Phonie in Bezug gesetzt werden.

Wortbildung wird wie die Flexion als Teil der Morphologie erachtet und daher im fünften Kapitel unter dem Titel 'Morphologie' eingeordnet. Das Kapitel beginnt mit der nahezu klassisch gewordenen Problematik der Definition des Begriffes Wort. Bei den einzelnen Kriterien zur Unterscheidung von Wortformen sollte auf die Grenzen des jeweiligen Kriteriums hingewiesen bzw. dieser Aspekt bei den Übungsaufgaben aufgegriffen werden.

Nach der Definition der wichtigsten Begriffe samt Beispielen werden die verschiedenen Wortbildungsverfahren vorgestellt. Das vermittelte Wissen entspricht dem Kanon. Zu bemängeln wären lediglich zwei Aspekte: Der erste betrifft die fehlende Thematisierung der umstrittenen Kategorie 'Infixe' gerade auch im Vergleich mit anderen romanischen Sprachen. Zu unterstellen, dass Anfänger die Problematik von selbst erkennen, scheint gewagt.

Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf die unkommentierte Klassifizierung von super- und hiper- als Präfixe. Gerade das Beispiel super- lädt dazu ein, noch auf alternative mögliche Klassifizierungen einzugehen, etwa als Kompositionselement oder Präfixoid. Vom letzten Aspekt ausgehend könnte man zu der für alle romanischen Sprachen typischen Entwicklung, der Europäisierung, überleiten, die sich als Relatinisierung auswirkt, wobei Letztere für den Bereich Wortbildung weitgehend gleichzusetzen ist mit der Verdrängung ererbter durch gelehrte Affixe.




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Dieser langwierige, über Generationen verlaufende Prozess äußert sich als Konkurrenzverhältnis zwischen oft weniger prestigereichen, lautgerecht entwickelten volkssprachlichen Formen auf der einen und prestigereichen nicht lautgerecht entwickelten Formen auf der anderen Seite, wobei das latinisierende Morphem grundsätzlich den Sieg davonträgt. Zum Beispiel anhand von Werbeanzeigen lassen sich die Funktionen dieser Euromorpheme sehr gut aufzeigen: Die Studierenden lernen auf diese Weise nicht nur das morphologische Inventar und die Verfahren der Wortbildung kennen, sondern erkennen auch die Wirkung, die durch die bewusste Nutzung dieser Elemente hervorgerufen werden soll. Gerade die Themen Morphologie/Wortbildung eignen sich hervorragend dazu, einen Praxisbezug herzustellen und den Studierenden so die Bedeutsamkeit linguistischer Analysen für die Alltagskommunikation vorzuführen, was nicht selten ungeahnte Motivation wecken kann.

Das Kapitel zur Syntax beginnt mit einem kompakten Überblick über die verschiedenen Richtungen, denen die diversen Theorien entstammen. Es ist sehr hilfreich, diese Informationen voranzustellen, da sie einerseits den Studierenden einen notwendigen Überblick verschaffen, andererseits die jeweiligen Unterkapitel entlasten. Der Schwerpunkt liegt klar auf den traditionellen Ansätzen, neueren Strömungen innerhalb der generativen Grammatik wird nur sehr wenig Platz eingeräumt. Dies könnte bei Studienanfängern den Eindruck einer mangelnden Relevanz dieses Ansatzes erwecken. Eine etwas ausführlichere Behandlung würde den Studierenden zeigen, dass diese Richtung expandiert und neue Betrachtungsweisen und -modelle entwickelt. Mehrere (romanische) Einführungen haben vorgemacht, dass es möglich ist, dieses mitunter sehr komplexe Thema verständlich und anspruchsvoll zugleich aufzubereiten.

Nach einer kurzen Abgrenzung der beiden Forschungsbereiche Lexikologie und Lexikographie werden diese im gleichnamig überschriebenen siebten Kapitel getrennt behandelt. Die Stoffauswahl ist überzeugend und entspricht dem Kanon. Lediglich das Unterkapitel 'Entlehnungen' müsste leicht modifiziert werden. Es wird die detaillierte Übersicht der Entlehnungen nach Bußmann (32002: 215) abgedruckt, die selbstredend mit deutschen Beispielen arbeitet. Eine Ergänzung portugiesischer Beispiele wäre an dieser Stelle wünschenswert. Die sich daran anschließende Behandlung der Germanismen, Arabismen, Hispanismen, Italianismen, Gallizismen und Anglizismen stellt keinen Bezug zu den verschiedenen Arten von Entlehnungen her, welcher aber ohne Aufwand ergänzt werden könnte.

Das Lexikographie-Kapitel hingegen arbeitet wieder sehr anschaulich mit Hilfe von portugiesischen Beispielen und führt gut in die relevante Terminologie ein.

Sehr aufschlussreich ist auch der – in einer Einführung notwendigerweise kurze – Abriss zum Verhältnis von Corpuslinguistik und Lexikographie, der anhand eines instruktiven Beispiels die Adjektivstellung im Portugiesischen aufzeigt.




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Das sich daran anschließende Semantik-Kapitel spannt einen breiten Bogen, der sowohl traditionelle (strukturelle Merkmalsemantik in der Nachfolge Pottiers) als auch neuere Forschungsansätze (Theorien der kognitiven Semantik, repräsentiert durch die Prototypensemantik) umspannt. Die Grundbegriffe der verschiedenen Richtungen werden verständlich definiert und durch passende Beispiele exemplifiziert. Unklar bleibt, warum etliche Termini ohne das sonst übliche portugiesische Äquivalent stehen, etwa Assoziation, lexikalisches Wissen, Weltwissen.

Mit dem folgenden Kapitel zur Pragmatik verlassen die Autoren das Feld der 'klassischen' Bereiche der Sprachwissenschaft und wenden sich der Einbettung von Sprache und Sprechen in das situative und soziale Umfeld zu. Der Einstieg in das Pragmatik-Kapitel ist aus Anfängersicht als zu abrupt zu bezeichnen. Das bereits im ersten Satz fallende, notwendige Stichwort der pragmatischen Wende bedarf unbedingt einer kurzen wissenschaftsgeschichtlichen Erläuterung, da es keinesfalls als zur Allgemeinbildung zugehörig einzustufen ist. Ebenso ratlos zurück bleibt der Anfänger bei der folgenden Aufzählung der Begriffe Sprechsituation, Deixis, Präsuppositionen, Konversation. Sie sollen der Veranschaulichung der Arbeitsgebiete dienen, erreichen aber das Gegenteil. Im Anschluss werden unter der Überschrift 'Pragmatische Dimensionen' sofort sehr spezielle Termini wie Satzbedeutung, Referenz, Prädikation oder Deiktika erläutert. Eine notwendige Definition von Sprache aus Sicht der Pragmatik sowie ein kurzes, prägnantes Umreißen des Forschungsgebietes unterbleiben. Gerade dieses Vorgehen verspielt sehr viel Begeisterungspotential, da Pragmatik erfahrungsgemäß ein Thema ist, das Studenten sehr leicht für Theorien und deren konkrete Anwendbarkeit faszinieren kann.

Vom zu abrupten Einstieg abgesehen, weist das Kapitel eine Reihe von Vorzügen auf: So werden die im Semiotik-Kapitel besprochenen Modelle von Peirce und Morris wiederaufgegriffen und in Bezug zur pragmatischen Dimension gesetzt. Des Weiteren können Leser die Entwicklung innerhalb der Theorie der Sprechakte und die unterschiedlichen Klassifikationsansätze (Austin, Searle, Habermas, Wunderlich) sehr detailliert nachvollziehen. Eine Einführung in die Dialoganalyse, welche das Pragmatik-Kapitel abschließt, findet sich nur in den wenigsten Einführungswerken. In diesem letzten Unterkapitel wäre der Bezug zur Textlinguistik, welche auch in der Kapitelüberschrift genannt wird, unbedingt stärker zu explizieren. So erschweren die fehlenden Definitionen der Begriffe Textlinguistik und Text die Wahrnehmung als eigenständigen Bereich innerhalb der Sprachwissenschaft. Eventuell wäre auch die Abhandlung der Textlinguistik in einem eigenständigen Unterkapitel zu erwägen.




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Die varietätenlinguistischen Themen verteilen sich auf zwei große Kapitel, wobei diatopische und diastratische Aspekte im Vordergrund stehen. Im mit 'Sprache und Gesellschaft' überschriebenen 10. Kapitel wird auf die enge Verzahnung zwischen Soziolinguistik und Varietätenlinguistik abgehoben. Die Ausführungen zur Soziolinguistik, welche die Aspekte 'Bilinguismus und Diglossie' sowie 'Sprach(en)politik' nur anreißen, sind mit knapp drei Seiten sehr kurz gehalten, umso umfangreicher ist die sehr gründliche Einführung in die Varietätenthematik. Die diasystematischen Markierungen werden anhand des schon klassisch gewordenen Modells der Varietätenkette nach Koch/Oesterreicher (1990) zueinander in Beziehung gesetzt. Die Erläuterungen dieses von Studierenden oft als sehr komplex und erklärungsbedürftig empfundenen Modells sollten allerdings mehr Raum einnehmen und auch zur Reflexion und Kritik anregen, etwa durch den Verweis auf weitere Modelle (z. B. Kabatek 2003).

Im Zentrum des Interesses steht eindeutig die sogenannte 'offene Liste der Varietäten': Es werden nicht nur die 'klassischen' Ebenen der Diatopik, Diastratik, Diaphasik, Diamesik und Diatechnik mit Beispielen sehr anschaulich erklärt, es folgen ebenso 'exotischere' Ebenen wie die diasituative und diatextuelle Varietät, die diaevaluative Varietät, die diafrequentative Varietät und die diaplanerische Varietät, die den Studierenden bereits sehr spezielle Einblicke liefern und gleichzeitig auch die Vielfalt der Untersuchungsthemen in der Varietätenlinguistik widerspiegeln. Besonders hervorzuheben ist das eigenständige Unterkapitel zur 'hybriden Varietät Internetisch', das den Studierenden noch einmal die vielfältigen Überschneidungen innerhalb der Varietätenproblematik vor Augen führt. Gleichzeitig können die Studierenden die Konstitution eines neuen Forschungsaspektes innerhalb der Linguistik 'miterleben' und so die Einbettung in das bisherige Varietätensystem und dessen möglicherweise notwendige Fortschreibung nachvollziehen, was in hohem Maße Interesse und Begeisterung für linguistische Fragestellungen wecken kann.

Wie erwähnt, wird das Thema Varietätenlinguistik im Abschlusskapitel fortgeführt, indem die 'Weiterentwicklung des Portugiesischen außerhalb Portugals' die diatopische Perspektive fokussiert. Zunächst wird die Frage nach einer möglichen Plurizentrik des Portugiesischen aufgeworfen und auf die aktuellen Entwicklungen in Brasilien und Afrika angewandt. Dann geht es um Charakteristika des brasilianischen und afrikanischen Portugiesisch in den Bereichen Phonetik/Phonologie, Lexik und Syntax. Für eine Einführung sehr erfreulich ist auch die sich daran anschließende Behandlung der portugiesischbasierten Kreolsprachen, von denen das kabuverdianu als am besten erforschte eine nähere Vorstellung erfährt.




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Insgesamt besticht die Darstellung durch die kontinuierliche Beigabe von Beispielen und deren Behandlung im dazugehörigen Kontext; die erläuterten Sachverhalte bleiben niemals abstrakt. Sehr hilfreich, gerade für Studienanfänger ohne oder mit nur geringen Sprachkenntnissen, ist die konsequente Übersetzung aller vorkommenden portugiesischen Zitate. Ebenso erleichtert das – bis auf einige Ausnahmen (vgl. die vorangehende Besprechung) – konsequente Anführen der portugiesischen Äquivalente der Termini, das auch im Sachregister durchgehalten wurde, den Einstieg in die portugiesischsprachige Fachliteratur. Letzteres müsste noch ergänzt werden: So fehlen im Register wichtige Termini wie beispielsweise pragmatische Wende oder Textlinguistik. Jedes Kapitel bietet am Schluss drei bis acht Übungsaufgaben. Die im Vorwort erwähnte "vertiefende Erarbeitung" durch die Studierenden sollte unbedingt durch Lösungsskizzen unterstützt werden.

Positiv hervorzuheben ist schließlich noch die thematisch sehr detailliert untergliederte Bibliographie, was die Orientierung der Studierenden im Literaturdschungel erleichtert. Erfreulich ist dabei die konsequente Einarbeitung von im Netz zugänglicher Literatur. Kurzum: Die Einführung ist gut lesbar und markiert zweifellos eine wichtige Etappe innerhalb der deutschsprachigen Lusitanistik. Einige Stellen könnten allerdings – gerade mit Blick auf die Hauptadressaten des Buches, die Studienanfänger – leicht abgeändert bzw. ergänzt werden (vgl. die einzelnen Vorschläge zu den jeweiligen Kapiteln).

Para não dizer mais: Ein Werk, das in die Handbibliothek eines jeden Portugiesisch-Studierenden gehört – und natürlich in diejenige eines jeden Lusitanophilen.



Bibliographische Angaben

Bußmann, Hadumod (Hg.) (2002): Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart, 3. Auflage.

Kabatek, Johannes (2003): „Oralität, Prozess und Struktur“, in: http://www.linguistik-online.de/13_01/kabatek.html (12.08.2009).

Koch, Peter und Wulf Oesterreicher (1990): Gesprochene Sprache in der Romania: Französisch, Italienisch, Spanisch. Tübingen.