PhiN-Beiheft 2/2004: 162



Elisabeth Bauer (Regensburg)



Die Lust am Fehler: Deautomatisierung in der frankophonen digitalen Literatur



The Pleasure of Making Mistakes: Deviation in French Digital Literature
One of digital literature’s inherent characteristics is the use of a specific poetics determined by the medium of the computer and its software. One major strategy to this aim is the defamiliarization of an otherwise automated textual communication by ruptures with criteria of software ergonomics and by an intentional break of usability rules, i.e. deliberate ergonomic 'mistakes'. This approach allows to identify a common ground of basic literary mechanisms for both printed and digital literature.

 

Internet und Ästhetik

Der Mensch hat im Laufe der Geschichte seinen Erfindungsgeist stets gewinnbringend einzusetzen gewusst, um Arbeitsabläufe und -ergebnisse möglichst ressourcen-ökonomisch durch technische Erfindungen und Entwicklungen zu optimieren. War der Computer ursprünglich als Rechenmaschine, als unterstützendes Werkzeug für die geistige Arbeit konstruiert worden, hat mittlerweile ein Paradigmenwechsel stattgefunden, so dass der Computer vom bloßen Rechenknecht zum Ort neuartiger künstlerisch-literarischer Produktion und Rezeption avancieren konnte. Wie jede Kunstform hat auch die Literatur im Laufe ihrer Geschichte jedes Medium ästhetisch auf seine Ausdrucksfähigkeit und künstlerische Nutzbarkeit ausgelotet, und es war daher nur eine Frage der Zeit, bis auch die eigentlichen 'neuen Medien'', wie die elektronischen Medien Computer, Internet etc. zusammengefasst genannt werden, literarisch zweckentfremdet wurden und die digitale Literatur entstand.

Der vorliegende Beitrag konzentriert sich bei der Wahl der Beispiele aus der Vielzahl der vorzufindenden Phänomene auf weitgehend textdominierte und narrativik-verwandte französischsprachige Werke aus dem WWW. Gattungen wie Mitschreibeprojekte, Netzliteratur, NetArt u.ä. erfahren aufgrund der Dominanz anderer charakteristischer Merkmale in diesem Zusammenhang keine Beachtung.

 

Besondere Eigenschaften der digitalen Literatur

Der semiotische Ansatz der Literaturwissenschaft und der erweiterte Textbegriff ermöglichen ihre Anwendung auch auf plurimediale Gebilde, was zugleich die Beibehaltung grundlegender Konzepte der Poetizität und des Wesens von Literatur gestattet.




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Um das formal wie inhaltlich sehr polymorphe Gebilde der digitalen Literatur wissenschaftlich grundlegend erfassen zu können, wurde das Grundmodell der Kommunikation von Jakobson auf die spezifische Kommunikationssituation der digitalen Literatur angewendet. Dieses Unterfangen erhält seine besondere Legitimation nicht nur aus dem Umstand, dass Literatur, generell gesprochen, eine Kommunikationsform ist, sondern man ganz dezidiert ebenfalls die Bedienung des Computers als eine solche auffasst – nicht zuletzt spricht man z.B. in der Informationswissenschaft auch von Mensch-Maschine-Kommunikation oder auch synonym von Mensch-Maschine-Interaktion (Herczeg 1994: 9).

In der Adaption des Jakobsonschen Kommunikationsmodells für die digitale Literatur ist der Sender der Autor in den Funktionen Programmierer, Designer, Texter. Bei der digitalen Literatur ist diese Position besonders ungewöhnlich besetzt, da auch der User-Leser mit zur Senderseite gerechnet werden kann (s.u.). Das Autorenkollektiv spaltet sich daher in die echte Autorfunktion, die für die Generierung und Schaffung des Inhalts verantwortlich ist, und in die kompilierende Funktion, also die Zusammenstellung und Beschreitung des konkreten Lektürepfades aus der Menge der potentiellen Auswahl-Parameter, eine Aufgabe, die dem Empfänger als dem User-Leser zukommt. Dieser Doppelbegriff umfasst die Bedeutung und die Aufgaben des traditionellen Lesers m.E. ideal, da das Lesen durch die Operationalisierbarkeit der digitalen Literatur und die resultierende Integration des User-Lesers entscheidend modifiziert wird.1

Kanal: Wie auch bei anderen Medienliteraturen wie dem Drama und dem Film ist der Kanal der digitalen Literatur der audiovisuelle, wobei die visuelle Komponente deutlich dominiert. Um dieser besonderen, interaktiven Art der Kommunikation gerecht zu werden, ist noch eine weitere Komponente einzufügen: die performative Komponente durch die sog. Direktmanipulation des Benutzers, der nach dem WYSIWYG-Prinzip ("What You See Is What You Get") Aktionen mit der Maus in der Realwelt ausführt, die in eine entsprechende Bewegung am Monitor umgewandelt werden, und der somit die passive, neutrale Lesehaltung aufgibt. Es wird daher ganz explizit eine Identifizierung der Realwelt mit der virtuellen, elektronischen angestrebt, was sich in einer ausgeprägten Immersion des Lesers in die diegetische Welt niederschlägt.

Der Code ist die (im vorliegenden Fall französische) verschriftete Sprache, aber als Besonderheit v.a. auch Multimedia mit Bildern, Sound, Film und Animation als zusätzlichen Zeichensystemen sowie Hypertext, der in den meisten Fällen für die Syntax der direktmanipulierbaren Links verantwortlich ist. Man muss auch hier, in Analogie zum Kanal, den Code um eine Komponente erweitern, da sonst nur die Art der sensorischen Informationsvermittlung berücksichtigt wird, es aber einen Unterschied macht, ob nur gelesen wird (durchaus unter Einbeziehung der einfachen Blätterfunktionalität linearer Hypertext-Strukturen), oder ob der User-Leser interaktiv eingebunden ist.

Der Kontext ist wie bei der Printliteratur eine bestimmte referierbare Wirklichkeit.




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Zusammenfassend kann man also feststellen: In den Punkten Sender sowie Code und Kanal zeigen sich die distinktiven Eigenschaften der digitalen Literatur im Vergleich zu anderen Literaturformen. Sie fußen auf den neuen medialen Gegebenheiten und der Benutzerpartizipation mit den Konzepten Direktmanipulation, Performanz und Operationalisierbarkeit.

Um insbesondere die Überlappung zwischen Sender und Empfänger (Autor und User-Leser) nach der Prämisse der Benutzerpartizipation genauer zu untersuchen, wurde auch das erweiterte Kommunikationsmodell für die Narrativik nach Pfister (1988: 20) auf die digitale Literatur angepasst (vgl. Abb. 1).

 

Abb. 1: Das erweiterte digitale Kommunikationssystem


Ausgehend von der idealen Instanz des implizierten Lesers findet nun ein Übergriff über die Rollengrenzen von Sender und Empfänger statt von E3 (als Parameter für E4) auf S2, da der Leser ähnlich dem Erzähler selektiv entscheidend in den Ablauf des konkreten Lektürepfades eingreifen kann – auch wenn die Organisationsform der digitalen Literatur in den allermeisten Fällen non-linear oder vielmehr multi-linear angelegt ist, so wird doch beim konkreten Lesevorgang daraus eine konkrete, flüchtige Linearität erzeugt.

Ein Gleichsetzen von E3 und S3 (bzw. E4 und S4) wie beim echten Autorenkollektiv findet dagegen bei digitaler nichtkollaborativer Literatur nicht statt, da der Leser hier keinen echten, eigenen Inhalt generiert, sondern lediglich eine vorgegebene Auswahl des Autors nutzt, mit den Worten von Borges (1992: 66): "Der von Eitelkeit verblendete Leser meint, er hätte sie [die Plots] erfunden." Der gleiche Gedanke findet sich, hier ausführlicher, auch bei Georges Perec; beide Autoren sind nicht zuletzt deshalb so interessant im Kontext der digitalen Literatur, weil sie auf dem Papier zahlreichen Konzepten der digitalen Literatur vorgreifen:

[…] l’ultime vérité du puzzle : en dépit des apparences, ce n’est pas un jeu solitaire : chaque geste que fait le poseur de puzzle, le faiseur de puzzle l’a fait avant lui ; chaque pièce qu’il prend et reprend, […], chaque combinaison qu’il essaye et essaye encore, […], chaque espoir, chaque découragement, ont été décidés, calculés, étudiés par l’autre." (Perec 1978: 20)

Vom im Zusammenhang mit dem digitalen Medium allzu leicht wörtlich verstandenen Barthesschen "Tod des Autors" im Sinne der Schwächung seiner Position kann daher keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Ein echter Rollentausch, bei dem etwa die Kompetenz des Autors auf den Leser überginge, findet tatsächlich höchstens beim collaborative writing statt, den Mitschreibeprojekten, bei denen jeder Leser ermutigt wird, seinen eigenen Beitrag zu schreiben, sodass jeder Teilnehmer automatisch zum Autor avanciert.




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Die Benutzerpartizipation hat aber zugleich noch einen anderen Effekt: Durch die Immersion des User-Lesers in das diegetische Universum findet ähnlich wie beim Computerspiel eine starke Identifizierung zwischen dem (um in dieser Terminologie zu bleiben) Spieler und der Figur statt, die ihren deutlichsten Ausdruck im Avatar, der virtuellen Repräsentation des User-Lesers in der Figur, findet; Stichwort: Ego-Shooter. Demnach lässt sich bei den textdominierten digitalen Werken auch eine Verbindung zwischen E4 und S1 sowie E1 etablieren, da die deiktische Interaktionsform der Direktmanipulation den konkreten User-Leser in der virtuellen Diegese agieren und reagieren lässt und so ikonisch ein aktives Hineinreichen in die Diegese zu gestatten scheint; aber immer innerhalb des vom Autor vorgegebenen Rahmens. Ein sprechendes Beispiel ist hierfür die Passwortabfrage in Edward_Amiga2 (Romano), die den User-Leser erst nach dem 'Knacken' des Passwortschutzes weiterlesen lässt.3

Zusammenfassung: Es findet also nicht nur eine Überlappung der Rezipienten- mit der Produzentenseite statt, sondern auch als eine paradigmatische mise en abyme die Überschneidung des inneren (N1), des vermittelnden (N2) und des äußeren (N3, N4) Kommunikationssystems, indem der User-Leser zum einen Züge des Protagonisten, zum anderen aber auch, dank der Selektierbarkeit der Links, eine Erzählerfunktion erhält.4
Diese besonderen Eigenschaften der Kommunikationssituation der digitalen Literatur sind im folgenden als Hintergrund für das Verständnis der Funktionsweise der Poetik der digitalen Literatur und ihrer Stilmittel von entscheidender Bedeutung.

Wie auch beim Film, hat bei der digitalen Literatur die Technik einen erheblichen Anteil am Werk, mehr noch, kein anderes Medium ist so raschen und umwälzenden Entwicklungen unterworfen wie das digitale. Daher stellt sich nun die Frage nach den besonderen Eigenschaften von Code und Kanal, die sich um das paradigmatische Gestaltungsmittel des Hypertexts als Bauprinzip (sowie in diesem Zusammenhang die Benutzerpartizipation) und das syntagmatische Gestaltungsmittel der Multimediafähigkeit der Inhalte zentrieren.


Vordigitale literarische Bestrebungen

Die meisten textdominierten digitalen Werke sind in Prosa verfasst und haben fiktionalen Charakter, sind aber durch eine lyrik-verwandte Dichte und Überstrukturierung gekennzeichnet. Die (post-) moderne Literatur weist dabei deutliche Affinitäten zur digitalen Literatur auf mit ihren Bemühungen um die "hypermediale" Emanzipation von Linearität und Kohärenz im Buch, sichtbar etwa bei Borges und Cortázar, Queneau und Perec, Robbe-Grillet und Pascal Quignard, um nur einige herauszugreifen.




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Die inhaltlich-chronologische Delinearisierung ist literaturgeschichtlich ja schon lange bekannt; die Überwindung der medialen Linearität war aufgrund der strengen Zeilenorganisation des Buches naturgemäß schwerer zu bewerkstelligen. Sieht man einmal von der Intertextualität ab, die mit (Landow 1997: 35) als "implicit hypertext in nonelectronic form" bezeichnet werden kann, finden sich verschiedenste Methoden, die Literatur des Buchmediums werkimmanent vom Zwang der Linearität zu befreien. So versucht Cortázar (1987: 7) in Rayuela die medial-formale Entlinearisierung des Textes durch die Empfehlung eines alternativen Lektürepfades mittels einer nicht linearen Abfolge der Kapitelnummern. Eine wirkliche Befreiung vom Zwang der Linearität des Buches ist dieses Vor- und Zurückblättern aber nicht. Der bereits zitierte Borges schlägt in seinem "Garten der verzweigenden Pfade" einen anderen Weg ein: Er kombiniert konzeptuell die verzweigende Handlung mit dem verzweigten Lesepfad, wenn er von einer labyrinthischen "Verzweigung in der Zeit, nicht im Raum" (Borges 1992: 85) spricht und damit die potentiellen alternativen Handlungspfade meint. Auch bei Queneau findet sich eine formale Multilinearität durch die Ästhetik der variierten Wiederholung, z.B. in den permutierbaren Verszeilen der Cent mille milliards de poèmes (1961), aber auch in den Exercices de style (1947). Perec dagegen nutzt wiederum eine inhaltliche Multinearität, wenn er in La Vie mode d’emploi spielerisch nicht nur einen Roman, sondern gleich eine Vielzahl von "romans" geschrieben hat, indem er als zufälligen Kreuzungspunkt der Handlungsstränge aller Figuren ein Haus wählt - ein aleatorisches Prinzip, das z.B. das bekannte digitale Werk 253 – a novel for the Internet about London Underground in seven cars and a crash5 wieder aufgreift (vgl. Ryman), und indem er viele heterogene Texte in den récit integriert. Robbe-Grillet schließlich und der Nouveau Roman haben die Narrativik revolutioniert, durch die Fragmentarisierung des Romans, durch die konsequente Zerstörung der Figurenpsychologie, Handlungschronologie etc. Das Prinzip einer undurchsichtigen Kohärenz, eine hypertextartige Modularisierung, die sich in der Aufhebung der logischen Linearität und einer durchgängigen Handlung zugunsten einer zappenden Sprunghaftigkeit der Themen niederschlägt, finden sich in verstärktem Maß auch in jüngerer Zeit in den Ombres errantes (2002), dem Werk, für das Pascal Quignard 2002 den Prix Goncourt erhalten hat. Quignard verschließt sich - wie oft auch die digitale Literatur - der gewohnten Kategorisierung bereits auf der Ebene der Gattungszugehörigkeit, sein Werk zeigt sich äußerst heterogen mal als poème en prose, mal als Essay, Erzählung oder historische Anekdote, oder, wie er selbst an den Leser gewendet sagt: "Ni argumentation philosophique, ni petits essais érudits et épars, ni narration romanesque, en moi, peu à peu, tous les genres sont tombés."6

Diese genannten Konzepte und Paradigmen finden sich, nebst aller anderen poetischen Verfahren, in unterschiedlicher Intensität auch in der digitalen Literatur wieder. Unterschiede zwischen digitaler und gedruckter Literatur ergeben sich medienspezifisch. Die Frage lautet also: Welche spezifischen Elemente kann eine neue Poetik der digitalen Literatur enthalten und wie funktionieren sie?


Dichotomie Sach- und literarischer Hypertext

Betrachtet man Literatur i.e.S. medienunabhängig als die ästhetisch-poetische Abweichung von der referentiellen Kommunikationssituation, so kann man völlig analog zum Printmedium diese Dichotomie auch in den Polen Sach-Hypertext und literarischer Hypertext identifizieren:




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Die Mehrzahl der Webseiten, und diese sollen im Folgenden als Referenzobjekt dienen, da sie den bei weitem größten Anteil im untersuchbaren Korpus ausmachen,7 erfüllt eine genau festgelegte Aufgabe – Stichwort e-Commerce, Internet-Dienstleistung und Informationsangebot – und ist daher streng funktional-referentiell konzipiert.8

Dem gegenüber stehen die Seiten und Projekte, die künstlerisch-ästhetische Anliegen verfolgen und die ihres unmittelbaren Realitätsbezugs autoreferentiell entbunden sind, so dass Stil und Stilmittel, die Informationsdarstellung etc. im Vordergrund stehen.

Allgemeine Prämisse ist hierbei wie bei der Printliteratur die menschliche Semiosefähigkeit. In Anpassung an die Spezifika des elektronischen Mediums hat die digitale Literatur ihre eigenen Stilmittel ge- und erfunden, mit deren Hilfe sie sinnstiftende Überraschungseffekte erzeugen kann, die die sachbezogene konventionalisierte Kommunikation deautomatisieren und so eine ganz neue Perzeption von Hypertext ermöglichen.


Deautomatisierung

Die Deviationspoetik ist die Theorie der Literarizität, die sich auf eine von nicht-literarischen Texten abweichende, besondere Sprachverwendung gründet, dergestalt, dass Stil- und Ausdrucksmittel sich von der Folie des Richtigen, Voraussehbaren und Erwarteten abheben. Was richtig ist, ist normativ in Regeln festgelegt, deren Missachtung sofort als fehlerhafter und falscher Sprachgebrauch auffällt. Der literarische Informationsmehrwert ergibt sich dabei erst durch die Mechanismen der Kookkurenz und Äquivalenz aus dem sinnstiftenden Zusammenspiel von Form und Inhalt, das das Erschließen eines besonders reichen implizierten Ko-Textes erlaubt.


Software-Ergonomie

Was nun Orthographie, Lexikon und Grammatik dem Sachtext, ist dem Hypertext (zudem) die Software-Ergonomie. Darunter versteht man die Lehre von der guten Gestalt der Software, oder allgemeiner: der Benutzungsschnittstellen mit interaktiver Funktionalität, die eine optimale Informationsvermittlung bei minimaler kognitiver Belastung des Benutzers garantieren soll. Es werden dabei die physischen und v.a. psychischen Fähigkeiten und Grenzen des Menschen berücksichtigt, beginnend bei der sensorischen Aufnahme von Informationen über ihre entschlüsselnde Wahrnehmung und kognitive Verarbeitung hin zum Handeln und der Motorik (Herczeg 1994: 49). Diese Zielgerichtetheit auf die Anwendungssituation der Aufgabenlösung zeigt die unbedingte Referentialität der Software-Ergonomie aufs deutlichste.

Die Faustregel der Software-Ergonomie lautet, wie Steve (Krug 2000) programmatisch-plakativ im Titel seines Buches formuliert: "Don't make me think". Dies besagt, dass der kognitive Bedienaufwand des Programms so weit in den Hintergrund rücken soll, dass alle Ressourcen auf die eigentliche Problemlösung konzentriert werden können.




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Neben dieser heuristischen Formel gibt es aber natürlich auch griffigere Richtlinien, insbesondere von Jakob Nielsen in seinen Arbeiten zur web usability9, aber auch im gleichnamigen Schlüsselwerk zur Software-Ergonomie von Michael Herczeg. Die hier zu findende DIN-Norm 66234 Teil 8 beschreibt fünf Grundsätze für die Gestaltung der Dialogschnittstelle, es sind dies Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Steuerbarkeit, Erwartungskonformität und Fehlerrobustheit (vgl. Herczeg 1994: 105).

Aufgabenangemessenheit bedeutet:

Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er die Erledigung der Arbeitsaufgabe des Benutzers unterstützt, ohne ihn durch Eigenschaften des Dialogsystems unnötig zu belasten (Herczeg 1994: 106).10

Hier ist erst einmal ganz vordergründig ein wesentlicher Bestandteil die allgemeine Lesbarkeit der Bildschirminhalte. Dies betrifft Vorgaben zur Textdichte, Schriftart, -größe und -farbe und Anordnung auf der Bildschirmseite. Konkrete Angaben zu der Schriftgröße finden sich in der DIN 66234 Teil 1, z.B. zur Höhe und Breite der einzelnen Buchstaben (z.B. 7x5 Pixel für Großbuchstaben, 5x4 Pixel für Kleinbuchstaben), dem Abstand zwischen den Wörtern und Zeilen, der Anzahl von max. 60 Zeichen pro Zeile, etc. (vgl. Herczeg 1994: 73).

Völlig falsch nach dieser Maßgabe ist also ein Einsatz verschiedener Schriftgrößen, wie der auf Anacoluthe.com (dessen Name wie Synesthésie.com11 ebenfalls Programm für das digitale Werk ist) in den Apparitions inquiétantes12 von Anne-Marie Brandenbourger praktiziert wird (vgl. Abb. 2).

 


Abb. 2: Spiel mit Fontgröße in den Apparitions inquiétantes
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Unter dem Dokumenttitel "Voyeur" findet sich eine Seite, die eine sich von Zeile zu Zeile bis an die Grenze der Entzifferbarkeit verringernde Schriftgröße beinhaltet. Eine Zumutung für den Leser, aber sinnstiftend: Der Text schildert das Abstürzen eines Vogels und illustriert dieses Fallen metaphorisch durch die immer kleiner werdende Schrift, die zugleich als immer leiser werdend bis verstummend-erlöschend interpretiert werden kann.13 Diese poetische Aufwertung der Typographie steht in enger Verwandtschaft zur Visuellen Poesie.

Einer optischen Zumutung anderer Art begegnet der nichtsahnende Leser in der "fiction hypertextuelle" Ecran total von Alain Salvatore14 (vgl. Abb. 3).

Abb. 3: Unergonomischer Einsatz von Farbe und Form bei Ecran Total

Die Seite mit dem vielsagenden Titel "Dyslexie" zeichnet sich durch eine außergewöhnlich augenunfreundliche, geradezu hypnotische Farbgestaltung aus: Der kräftige Kontrast des hellen Grün und des dunklen Blau, in einer Struktur sich bewegender, schmaler, konzentrischer Kreislinien als Hintergrund für die schwarze Schrift "Ecran Total", illustriert und legitimiert zugleich die ablehnende Haltung des Protagonisten Raffaele Palerno dem Fernsehen gegenüber, in einer kookkurrenten Doppelung durch die Wiedergabe auf einem lichtausstrahlenden Computerbildschirm einerseits und den Kontext der Geschichte andererseits.

Das genaue Gegenteil erwartet den Besucher der Seite Cotres furtifs15 von Jean-Paul (vgl. Abb. 4).




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Abb. 4: Mauskontakt macht auf Cotres furtifs unsichtbare Textteile sichtbar, erkennbar an der typographisch abweichenden und rechtsbündigen Absatzgestaltung rechts unten.
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Nur zufällig findet der Benutzer im Trial & Error-Verfahren durch unabsichtliche Mausbewegungen während des Lesens die verborgenen textergänzenden Informationen, die, flüchtig, nach dem Entfernen des Mauskontakts wieder erlöschen. Dies nimmt thematisch die Geschichte der Seite auf, das 'blinde' Erforschen eines neuen Spiels, und ist somit eine metafiktionale Spiegelung des Lesers in der Figur.

Eine andere Art der Unsichtbarkeit stellen die im Quelltext verborgenen paratextuellen Informationen dar, die nicht sichtbar angezeigt werden. So verrät der Quelltext der Eingangsseite von Ecran total z.B. den Anspruch, den Alain Salvatore mit seinem Werk verbindet, erkennbar an Schlagworten wie "littérature", "post-modern", "oulipo", "Queneau", "Deleuze" und "Derrida" (vgl. Abb. 5).


Abb. 5: Quelltext von Cotres furtifs mit auf der Browser-Oberfläche nicht sichtbaren Schlagworten (blaue Markierung)
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Diese Abweichungen spiegeln den Unterschied der Motivation des User-Lesers bei der Rezeption und der des Autors bei der Produktion wider (vgl. Simanowski 2002: 70): Das materielle Lesen soll im Zuge des Lesegenusses oft gerade erschwert statt erleichtert werden, dem automatisierten Lektüreprozess soll entgegengewirkt werden, um die Erschließung der implizierten semantischen Ebenen zu provozieren.

Die Selbstbeschreibungsfähigkeit lautet nach DIN 66234 Teil 8:

Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn dem Benutzer auf Verlangen Einsatzzweck sowie Leistungsumfang des Dialogsystems erläutert werden können und wenn jeder einzelne Dialogschritt unmittelbar verständlich ist oder der Benutzer auf Verlangen dem jeweiligen Dialogschritt entsprechende Erläuterungen erhalten kann. (Herczeg 1994: 108)

Für die digitale Literatur muss man zwischen der reinen Hypertext-Funktionalität der direktmanipulativen Links als signifiant und ihrer Bedeutung, dem signifié, unterscheiden, eine Unterscheidung, die für die herkömmliche Linksyntax irrelevant ist. Der Klick auf einen durch Cursorveränderung gekennzeichneten Link ist sicherlich heutzutage eine voraussetzbare Fertigkeit; welche Aktion aber dadurch ausgelöst wird, ist in der digitalen Literatur nicht wie in Sach-Hypertexten festgelegt, bei denen die Beziehung zwischen den verbundenen Knoten meist eine neutrale Konjunktion ist – parataktisch als 'Und'-Beziehung oder hypotaktisch als Relativsatzergänzung. Bei Edward_Amiga ist die Linksyntax besonders uneinheitlich, beispielsweise führt der Klick auf den Link entweder zu einem kleinen kaskadierten JavaScript-Fenster, zu einer neuen Hauptseite oder aber zu einem kleinen grauen Systemmeldungsfenster, ohne dass der User-Leser vorhersehen könnte, was ihn erwartet.




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Aber auch der Fall einer kohärenten Linksemantik lässt sich beobachten, z.B. bei Jean-François Verreaults Le Nœud16: Folgt man dem Linkwort "sortir" auf der Seite "Le bureau de l’existence"17, gelangt man metonymisch auf die Seite "L’issue"18; der Link "ma blonde" auf derselben Seite geleitet zu der Seite "Les Aimants"19, die sich als ein Beziehungsgeflecht aus "aimer", "amant" und den im Text genannten "magnétismes ésotériques" entpuppt. Diese Aufzählung lässt sich beliebig fortführen. Eine weitergehend, z.B. makrostruktuell, kohärente Geschichte wird dabei aber auf dem Weg vom Ankerwort zum Zieldokument nicht verwirklicht.

Ansonsten zeichnet sich die digitale Literatur gerade durch das Fehlen eines Interpretations- und Hilfsschlüssels aus. Es ist zwar fast jedem Werk eine Anleitung beigegeben (z.B. Edward_Amiga, Ecran Total, Le Nœud, NON-roman, etc.), diese beschränkt sich aber auf grundlegende Bedienungshinweise und stellt den Leser lediglich darauf ein, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um Literatur handelt – eine keineswegs triviale Vorbedingung für das Erkennen der literarischen Absicht angesichts der unendlichen Vielzahl der referentiellen Seiten im Internet. Diese knappe Situierung im literarischen Kontext findet sich auch schon bei den ersten eigentlichen Werken, wie dem für die französische digitale Literatur wegweisenden Magazin DOC(K)S zur Gegenwartspoesie (Castellin 2002: 22-23). Diese fehlende Selbsterklärung ist aber gerade die conditio sine qua non für das Funktionieren der Deautomatisation in der digitalen Literatur. Es ist schließlich nicht im Sinne der Barthes’schen Vorstellung von texte scriptible (Barthes 1970: 10 ff), dem Leser die Pointe bis ins Letzte zu erklären. Der Leser muss sich auf ein für ihn erst einmal undurchschaubares Spiel einlassen.

Die DIN 66234 Teil 8 definiert Steuerbarkeit folgendermaßen:

Ein Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer die Geschwindigkeit des Ablaufs sowie die Auswahl und Reihenfolge von Arbeitsmitteln oder Art und Umfang von Ein- und Ausgaben beeinflussen kann. (Herczeg 1994: 110)

Die Kontrolle über die ablaufenden Prozesse muss also beim Benutzer liegen, ein Wechsel zur systemgesteuerten Kontrolle darf nur unterstützende Funktion haben. Der Wechsel der Dialogkontrolle über die Systemabläufe wird aber in der Hyperfiction ebenfalls gerne unvorhergesehen vom System übernommen. Dies dient der Verunsicherung des User-Lesers durch Verfahren der Verschleierung und Täuschung, ganz im Sinne des Spiel- und Experimentcharakters der digitalen Literatur, dient aber im Falle der geglückten Enträtselung zugleich auch seiner Unterhaltung. Z.B. geht auf der Seite "..... Marlene_PC est la fille d'Edward_Amiga, mais ce qu'elle préfère, c'est:- - - - - - - -"20 beim Klick auf "contrat inespéré" eine Serie von nicht ignorierbaren Meldungsfenstern auf, deren Wegklicken ohne Abbruchsmöglichkeit das nächste Fenster aufruft, so dass die normale Seitenbedienung blockiert wird. Auf diese Weise wird das unglaubliche Jobangebot für Marlene und zugleich ihre Wehrlosigkeit angesichts der einstürmenden Vorschläge sowie ihre Unfähigkeit, ein Wort herauszubringen, auch auf der Diskursebene visualisiert.




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Der Begriff der Erwartungskonformität wird in der DIN 66234 Teil 8 folgendermaßen erklärt:

Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er den Erwartungen der Benutzer entspricht, die sie aus Erfahrungen mit bisherigen Arbeitsabläufen oder aus der Benutzerschulung mitbringen sowie den Erfahrungen, die sie sich während der Benutzung des Dialogsystems und im Umgang mit dem Benutzerhandbuch bilden. (Herczeg 1994: 111)

Hier ist das Grundprinzip der Deautomatisation: Nur wo es eine bestimmte Erwartung gibt, kann man sie unterlaufen und davon poetisch profitieren.

Eng damit verbunden ist der Begriff der Einheitlichkeit, der sich auf drei Ebenen feststellen lässt: Die innere Konsistenz, die sich auf die Dialoggestaltung innerhalb eines Anwendungssystems bezieht und die Erwartungskonformität im engeren Sinne darstellt, die äußere Konsistenz, die sich auf Vergleichbarkeiten in der Bedienung zwischen verschiedenen Programmen stützt, und schließlich die metaphorische Konsistenz, die Parallelen zur realen Arbeitswelt gestattet (Herczeg 1994: 111 f.).

Konsistenz ist die Voraussetzung für die Schaffung einer bestimmten Erwartungshaltung und dient daher explizit der Automatisierung der Kommunikation. Stilmittel dagegen zielen gerade auf den Überraschungseffekt ab und benötigen die Erwartung, um sich durch den Regelverstoß umso klarer davon abzuheben.

Ein ganz deutlicher Verstoß gegen die Regel der äußeren Konsistenz und gegen Programmier-Konventionen ist z.B. die Verwendung von Systemmeldungsfenstern als Informationsträger in Edward_Amiga21 (vgl. Abb. 6).

Abb. 6: Systemmeldungsfenster für auktoriale Einlassung in Edward_Amiga

Technisch gesehen handelt es sich um einen echten Missbrauch der Funktionalität, da Systemmeldungsfenster sonst ausschließlich Fehlermeldungen und Warnhinweisen vorbehalten sind. Im Dienste der Literarizität tragen sie dagegen interessante neue Lektüre-Aspekte für die digitale Literatur bei. Beim ersten Klick, der ein JavaScript-Meldungsfenster erzeugt, ist der User-Leser überrascht und befürchtet ein Software-Problem; beim Erkennen der Verwendungslogik weicht die Überraschung der Anerkennung einer naheliegenden Semantik, die dem Meldungsfensterphänomen innewohnt: In Edward_Amiga werden diese Meldungsfenster z.B. für auktoriale Kommentare eines schwer einzuordnenden Erzählers (der (fingierte) Autor?, der Programmierer?, oder die Stimme eines personifizierten, allwissenden und den User-Leser beobachtenden Computers?) verwendet, der auf diese Weise aus der Diegese herauszutreten und direkt mit dem User-Leser zu sprechen scheint.




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Die kaskadierten Fenster werden dagegen für die Wiedergabe des inneren Monologs des Protagonisten genutzt und sorgen so für eine prägnante Authentizität der Gedanken Edwards bzw. Marlenes sowie erzähltechnisch für eine klare Redewiedergabe. Die Inquit-Formel erübrigt sich hierbei wie in der mimetischen Unmittelbarkeit des Films durch die funktionale Verschiedenheit des aufgehenden Fensters.

Auch die Hyperfiction Le Nœud, die insgesamt als Metapher und parabelhafte Simulation für die heterogene Struktur des Internets und das freie Assoziieren schlechthin zu sehen ist, bedient sich der Unvorhersagbarkeit des Folgeknotens: Hinter dem nächsten Link erwartet den User-Leser eine Anekdote, eine Kurzgeschichte, eine Interview-Transkription, ein Essay etc. zu jeweils völlig verschiedenen Themen.

So bringt der Link "nausée" der Seite "Plafond de fièvre"22 den User-Leser zur Seite "Transcription d’une digestion"23, die eine Radiotranskription beinhaltet, die Seite "la matière est une exception"24 enthält ein Gedicht, die Seite "La chambre d’hiver"25 einen Liedtext und die Seite "Christophe Lambert rencontre Christophe Lambert"26 die Szene eines Dramentexts, in der sich die gespaltene Persönlichkeit Christophe Lamberts mit sich selbst unterhält.

Wenn auch die Unerwartetheit das Motto dieser Site ist, nutzt sich dieses Prinzip trotz seiner Regelmäßgkeit durch die Vielfalt der Ausprägungen nicht ab; besonders überrascht ist der User-Leser, wenn er z.B. dem Link "brèches" auf der Seite "Niereh"27 folgt, denn er liefert eine fehlerhafte Seite, ein Textfragment, das noch dazu durch Buchstabensalat, wie er bei einem Konvertierungsproblem in Word entsteht, entstellt ist28 (vgl. Abb. 7).


Abb. 7: Vorgetäuschte Fehlerseite auf Le Noeud
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Allerdings ist das Ausgangswort "brèches" bereits ein Indiz für die Absicht der Fehlernachahmung, und tatsächlich bringt der Klick auf die als Link erkennbare Zeichenkette "ÿÿ2 Àò®÷ÑIX" den User-Leser weiter auf die keinesfalls sinnentleerte Seite "La Recette"29. Damit sind die semantischen Beziehungen zwischen Ausgangs- und Zieltext ad absurdum geführt, die Anzeige einer scheinbar defekten Seite, die wie durch Schlamperei hineingeraten und vergessen wirkt, ist aber die konsequente Fortsetzung der holistischen Internetmetapher in allen Facetten, zu der eben, wie jeder Benutzer aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, auch der Fehler zählt. Dass dabei das Aktivieren eines unsinnigen Links aus der Nonsens-Seite zurück in die Hyperfiction führt, ist eine paradoxe Doppelung, beweist aber zugleich, dass der im Internet durchaus häufig anzutreffende Fehler, in welcher Gestalt auch immer, keine letztliche Katastrophe und keinen Endpunkt darstellt, das Netz keinen Anfang und auch keinen Schlusspunkt kennt.

Den Aufbau einer inneren Konsistenz durch die durchgängig gleich gestaltete Syntax der zeitbegrenzt sichtbaren Fenster sowie ihre Subvertierung findet man bei Apparitions inquiétantes. Es handelt sich hierbei um einen narrativen, fiktionalen Text, in den in regelmäßigen Abständen kleine Bilder als aktivierbare Links eingestreut sind30 (vgl. Abb. 8). Sie führen zu Fenstern, die eine Art Lexikoneintrag31 beinhalten. Während der User-Leser damit beschäftigt ist, einen Zusammenhang zwischen Ausgangs- und Zielseite herzustellen, wird er durch das zeitgesteuerte automatische Schließen dieses Fensters überrascht, das ihn auf die Ausgangsseite zurückführt.


Abb. 8: Schaffung einer intern kohärenten Bildersyntax in Apparitions inquiétantes
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Auf der Seite "MON PETIT, MON TOUT PETIT"32 handelt es sich um die bekannte Ausgangssituation, ein Bild, das angeklickt die mittlerweile schon erwartete Zusatzinformation liefert, doch anstatt wieder zur Ausgangsseite zurückgeführt zu werden, erscheint systemgesteuert ein weiteres Zusatzfenster, das automatisch zu einer ganz anderen Seite weiterverlinkt, wo analog zur äußeren Repräsentationsform auch die inhaltliche Brandkatastrophe ("BURN! BURN! BURN!")33 unaufhaltsam ihren Lauf nimmt.

Fehlerrobustheit bedeutet laut DIN 66234 Teil 8:

Ein Dialog ist fehlerrobust, wenn trotz erkennbarer fehlerhafter Eingaben das beabsichtigte Arbeitsergebnis mit minimalem oder ohne Korrekturaufwand erreicht wird. Dazu müssen dem Benutzer die Fehler zum Zwecke der Behebung verständlich gemacht werden. (Herczeg 1994: 112)

Dieser Punkt ist für die deautomatisierenden poetischen Verfahren von geringerem Interesse. Selbstverständlich sollten echte Fehler in der Bedienbarkeit unmöglich sein. Im Zusammenhang mit der Erwartungskonformität steht die diese Norm ergänzende Empfehlung, auf Fehler durch den Einsatz alarmierender Elemente wie (roter) Farbe und Blinken besonders deutlich aufmerksam zu machen - was wiederum eine willkommene Vorlage für die Deautomation ist.

Eine andere Verkehrung dieser Regel ins Gegenteil findet sich im Spiel mit dem vorgetäuschten Fehler, z.B. das bereits genannte Le Nœud mit der Seite "Niereh"34.

Wie das Zusammenspiel der einzelnen Elemente im Sinne der Kookkurrenz und Äquivalenz literarisch sinnstiftend in eine Interpretation integriert werden kann, soll abschließend kurz anhand des provokanten Textes NON-roman,35 eines "roman hypermédia" von Lucy de Boutiny, am Beispiel vorgeführt werden.


Deautomatisierung am Beispiel NON-roman

NON-roman arbeitet stark mit Parodie, v.a. der Werbung, und setzt dabei ausgiebig auf multimediale Effekte, was bereits der Domainname "Synesthesie.com" programmatisch vorgibt. Es werden dabei z.B. getürkte Banner und modifizierte Firmennamen wie die fiktive Automarke "Toyata" verwendet, die ihren subvertierenden Charakter erst bei genauerer Betrachtung offenbaren – und gerade das ist das Perfide, Raffinierte am Konzept: Wer würde sich durch Internet-Werbefenster und -banner nicht belästigt und gestört fühlen und straft aus genau diesem Grund derartige Fenster mit Nichtbeachtung?

Nach dem Eintreten in die Sphäre des NON-roman durch Klick auf den Link "# 1" ("La rencontre de Monsieur & Madame sur le réseau Joystick") zeigt sich dem User-Leser ein kleines Fenster (vgl. Abb. 9), dessen rosa Hauptbereich von einem animierten Rahmen umgeben ist. Im peripheren Blickfeld des Benutzers fallen Bewegungen besonders auf. Bei Lucy de Boutiny wird dies als Störeffekt genutzt, denn die auf und ab wabernden, an Null und Eins erinnernden Zeichen des Rahmens um den Textbereich des Fensters herum lenken unweigerlich die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich, wobei das eigentliche Interesse selbstverständlich dem Fensterinhalt gelten müsste. Schenkt man der lästigen Animation schließlich direkte Aufmerksamkeit, so entdeckt man, dass es sich nicht um bewegliche Nullen und Einsen handelt, sondern um eine Hintergrundseite, die das Wort "oui" unendlich oft auf ihrer Oberfläche wiederholt. Die Entdeckung wird beim Blick auf den Quelltext des Fensters bestätigt, denn dieses Hintergrundbild trägt auch den Dateinamen "oui".




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Abb. 9: Rosa Inhaltsseite des NON-roman, #1, mit gefälschtem Banner und "oui"-Hintergrund

Doch worum geht es denn nun eigentlich? Betrachtet man den Seitentitel "Joystick" mit dem Herzlogo und das grüne (vermeintliche) Banner am Seitenkopf, so fällt dem Betrachter hier die Wiedergabe der Gedanken des im Banner sichtbaren Mannes auf, die mit einer Ellipse endet: "Oui, elle m’aime... Mais aimera-t-elle Mon…? " Was kann gemeint sein? Die Seite selbst liefert die Antwort: "Joystick"! So rekontextualisiert erscheint auch das rhythmische Auf und Ab der Schrift "Oui" in einem ganz neuen Licht – einmal wörtlich als die Antwort auf die Frage, zum anderen aber auch metaphorisch als die praktische Bestätigung und Betätigung dieser "Joystick"-Metapher. Die einzig ausführbare Aktion auf dieser Seite ist ein Klick auf das Banner – was sonst jeder erfahrene Internetnutzer tunlichst vermeidet – und man gelangt zur nächsten Seite, einem "Document sans titre"36 (vgl. Abb. 10), dessen absichtliche Irreführung des User-Lesers und Paradoxie sich darin zeigt, dass dieser Nichttitel nicht etwa automatisch durch eine fehlende Eingabe generiert wird, sondern von der Autorin-Programmiererin explizit so benannt werden musste. Die Seite wird dadurch entkontextualisiert und kommentarlos präsentiert.

Abb. 10: Ironisierung durch Farbgestaltung bei "Document sans titre"




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Der spielerische Einsatz der blauen und rosa Schriftfarbe lässt den User-Leser Blau mit Männlichkeit assoziieren – männliche Neugeborene werden ja gerne in Hellblau gekleidet, was wiederum den Informationsgehalt von "homme, UN VRAI", dessen Maskulinität durch die Majuskeln besonders betont wird, subvertiert und ironisiert. Dieses Farbspiel wird mit Rosa für das Pendant des "homme", hier der "coquine", wieder aufgenommen. Egal, ob man als Mann reagiert und scrollt – es ist nur eine einzige Scrollmöglichkeit nach rechts vorhanden – oder als Frau, indem man der Aufforderung des Anfassens durch Klick auf den roten Pfeil nachkommt, man landet in beiden Fällen in einer doppelten Anspielung beim bereits thematisierten Joystick, einmal metaphorisch durch ein mit einer phallusartigen Phantasiewaffe heftig herumfuchtelndes Monster, zum anderen durch einen animierten Pfeil, der aufdringlich auf einen Eingriffslip deutet. Folgt der User-Leser nun der durch die animierten Pfeile nahegelegten Aufforderung, auf diesen Slip zu klicken, wird er erst einmal enttäuscht, denn hier gibt es gar keinen Link; der Link verbirgt sich statt dessen darüber in dem Bild des Monsters.

Abb. 11: Die Explizierung der Joystickmetapher auf "Document sans titre"

Die folgende Seite bietet eine Werbungsimitation namens "pubdadadada" (vgl. Abb. 12), die Männern implizit gelassene Dienste anbietet, und dabei die wichtigsten Begriffe, die der potentielle Kunde lesen soll, durch Schriftgröße und -farbe hervorhebt.37 Am Fuß der Seite (vgl. Abb. 13) findet sich euphemistisch (oder auch dysphemistisch?) der lapidare Hinweis "Service de dépannage à domicile. 24 hours emergency sex service" sowie das echt wirkende Kreditkartenbanner: "All credit cards welcome".38 Ruft man sich nun ins Gedächtnis, in welchem Kontext diese Seite ursprünglich aufgerufen wurde, nämlich rosa-romantische Liebe, so zeigt sich die Diskrepanz und Hypokrisie in aller wünschenswerten Deutlichkeit. Als Hintergrund wird das Bild der "coquille" zur deutlichen Situierbarkeit der Seite wieder aufgenommen: die abgebildeten Muscheln sind aphrodisierende Austern, zugleich ergibt sich das Wortspiel zur vorher genannten "coquine", lautassoziativ zu "coquette", sowie dem ganzen metaphorischen Begriffsfeld des Argot zu Meeresfauna und Sexualität.39




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Abb. 12 und 13: Anzeige mit täuschend echt wirkendem Visa-Banner

Klickt man nun auf die Kreditkarten-Links, so erweisen sie sich als der Türöffner zu einem Chat, der "première rencontre", zwischen einem Mann und einer Frau, als solche erst nur indizhaft erkennbar durch die blaue resp. rosafarbene Schrift. Auch zeigen sich hier email-typische Schreibökonomien, z.B. "OM" statt "homme" und der Einsatz von Emoticons (vgl. Abb. 14).

Abb. 14: Chatfenster mit gefälschtem Werbebanner und farblicher Sprecherbestimmung (rosa: Frau, blau: Mann)

Am Ende des durchaus interessanten, hier nicht weiter analysierten Dialogs zwischen den beiden findet sich eine binäre Link-Selektion, man kann entweder "non" oder "oui" sagen zur Aufforderung der Frau an den Mann, ihr seine "photo-techtoniques" zu schicken. Klickt man in der Rolle des angesprochenen Mannes auf "OUI", ist dies der Beginn einer eifrigen Chat-Beziehung, "NON" dagegen beendet mit unerwarteter Konsequenz mit einem einzigen Klick das gesamte Werk NON-roman.

Durch die innovative und einfallsreiche Sub- und Pervertierung eingefahrener Modelle und Techniken zeigt sich Lucy de Boutinys NON-roman als ein virtuoses, vielschichtiges Spiel aus visuellen und textuellen Metaphern, Symbolen und Rollenklischees in einer gelungenen, selbstverständlich wirkenden Verbindung von Text und grafischen sowie technisch-funktionalen Elementen. Den User-Leser erwartet hier ein postmodernes, freches und poppiges Farbfeuerwerk, stets in heiter-ironischer Nähe zu den allgegenwärtigen Paradigmen der Werbung und des Kommerz, in seiner ganz eigenen Art ein Spiegel unserer Zeit.





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Fazit

Software-Ergonomie und Literatur stehen in einem prinzipiell ambivalenten Verhältnis zueinander. Die allgemeinen Maximen der Software-Ergonomie wie Usability, Transparenz und die Ökonomie von Zeit und kognitiven Ressourcen sind der Literatur widersprüchlich. Das paradoxe "Don’t make me think" im Zusammenhang mit Literatur löst sich aber bei genauerer Betrachtung in eine Differenzierung zwischen der materiellen Informationsaufnahme und der psychologischen Sinnkonstitution auf. Grundlegende Regeln der materiellen Lesbarkeit (z.B. Zeichengröße und -dichte) und der Bedienbarkeit (Hypertextfunktionalität) müssen als kleinster gemeinsamer Nenner durchaus auch von der digitalen Literatur respektiert werden, um die Kommunikation zu gewährleisten.

Aus software-ergonomischer Sicht hat die digitale Literatur so gut wie keinen nur denkbaren Fehler nicht gemacht. Versteckte Informationen im Quelltext, unsichtbare Links, Informationen in der Titelleiste und in Meldungsfenstern, Verstöße gegen die Regeln zu Textdichte, Farbeneinsatz und der Anordnung der Informationseinheiten im sichtbaren (und unsichtbaren!) Bildschirmbereich lassen eigentlich ein dilettantisches Chaos erwarten. Tatsächlich aber ist die Lektüre von Hyperfictions unerwartet kurzweilig und von zahlreichen spielerischen Aha!-Erlebnissen begleitet. Die im Titel des Beitrags postulierte "Lust am Fehler" ist daher in Wahrheit eine gekonnte Virtuosität im Umgang mit der Software-Ergonomie, das Verhältnis von Pflicht und Kür, ein Wechselspiel aus notwendiger Befolgung und elegant sinnstiftender Überwindung.


Bibliographie

Barthes, Roland (1970): S/Z. Paris: Seuil.

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Castellin, Philippe (2002): DOC(K)S mode d’emploi. Histoire, formes & sens des poésies expérimentales au XXe siècle. Romainville: Dante/&.

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Quignard, Pascal (2002): Les Ombres errantes. Paris: Grasset.

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Digitale Bibliographie

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Coulon, François (1996): 20% d’amour en plus. CR-ROM. Kaona.

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Ryman, Geoff: 253 or tube theatre – a novel for the Internet about London Underground in seven cars and a crash. [http://www.ryman-novel.com, 31.12.03]

Salvatore, Alain : Ecran Total. [http://alain.salvatore.free.fr, 31.12.03]

Verreault, Jean-François: Le Nœud. [http://www.total.net/~amnesie, 31.12.03]





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Anmerkungen

1 Je vernetzter das Projekt, umso stärker ist ein Rezipientenkollektiv ausgeprägt, das sich nur durch die virtuelle Ko-Präsenz seiner Mitglieder auszeichnet. Nicht zu verwechseln: Charakteristisch für die aus der Untersuchung ausgeklammerten Mitschreibeprojekte ist der beständige Wechsel der Rollen von Sender und Empfänger, von Autor und Leser, in einer Person.

2 http://home.worldonline.es/federica/edam/ (31.12.03).

3 Zu erreichen auf der Seite http://home.worldonline.es/federica/edam/filla.htm (31.12.03) durch Klick auf den Link "RÉPOND".

4 Zum Vergleich: Das Kommunikationsmodell des Dramas ist gekennzeichnet durch eine Überlappung des inneren und äußeren Kommunikationssystems auf der Produzentenseite.

5 http://www.ryman-novel.com/ (31.12.03).

6 http://www.edition-grasset.fr/auteurs/2002-quignard.htm (31.12.03).

7 Anders als in den USA, wo sich der Eastgate Verlag auf die Publikation und den Vertrieb von Hyperfictions auf Diskette, später auf CD-ROM spezialisiert hat, ist die Publikationsplattform für frankophone Werke nach wie vor das frei zugängliche Internet. Der Verfasserin liegen nur zwei auf CD-ROM vertriebene Werke vor, 20% d’amour en plus (1996) und Pause (2002) von François Coulon, sowie einige rudimentär hypertextuell angelegte Texte, die als pdf-Dokumente vom bezeichnenderweise mittlerweile nicht mehr aktiven Online-Verlag 00h00.com vertrieben wurden.

8 Auch die zahllosen privaten Homepages gehören übrigens in diese Rubrik, da sie einem Bedürfnis des Seiteninhabers entspringen, Informationen über die eigene Person zu verbreiten, in der Hoffnung, dass dies auch wirklich gelingt und interessierte Leser findet.

9 z.B. http://www.useit.com (31.12.03), aber auch zahlreiche Printwerke (1990, 1993, 2000).

10 Die Redeweise vom "Dialog" betont übrigens sehr anschaulich die Auffassung von Computerbedienung als einer Kommunikation.

11 http://www.synesthesie.com/boutiny/ (31.12.03).

12 http://www.anacoluthe.com/bulles/apparitions/inconscient/voyeur2.html (31.12.03).

13 Diese Lautstärkenzuordnung der Schrift ist üblich und häufig in Comics, ist aber auch Mailusus.

14 http://alain.salvatore.free.fr/ (31.12.03).

15 http://www.cotres.net/ (31.12.03).

16 http://www.total.net/~amnesie/ (31.12.03).

17 http://www.total.net/~amnesie/zone3/bureau.html (31.12.03).

18 http://www.total.net/~amnesie/zone3/issue.html (31.12.03).

19 http://www.total.net/~amnesie/zone3/aimants.html (31.12.03).

20http://home.worldonline.es/federica/edam/filla.htm (31.12.03).

21 http://home.worldonline.es/federica/edam/indexb.htm (31.12.03).

22 http://www.total.net/~amnesie/zone3/fievre.html (31.12.03).

23 http://www.total.net/~amnesie/zone3/digest.html (31.12.03).

24 http://www.total.net/~amnesie/zone3/matiere.html (31.12.03).

25 http://www.total.net/~amnesie/zone3/hiver.html (31.12.03).




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26 http://www.total.net/~amnesie/zone3/lambert.html (31.12.03).

27 http://www.total.net/~amnesie/zone3/niereh.html (31.12.03).

28 http://www.total.net/~amnesie/zone3/ovl-003.html (31.12.03).

29 http://www.total.net/~amnesie/zone3/recette.html (31.12.03).

30 z.B. http://www.anacoluthe.com/bulles/apparitions/inquietantes/blafard.html (31.12.03).

31 z.B. http://www.anacoluthe.com/bulles/apparitions/inconscient/blafard1.html (31.12.03).

32 http://www.anacoluthe.com/bulles/apparitions/inquietantes/attente.html (31.12.03).

33 http://www.anacoluthe.com/bulles/apparitions/inconscient/indues1.html (31.12.03).

34 http://www.total.net/~amnesie/zone3/niereh.html (31.12.03).

35 http://www.total.net/~amnesie/zone3/niereh.html (31.12.03).

36 Auch hier wieder eine bewusste Täuschung des User-Lesers, wie in Le Noeud.

37 Auch die englische Sprache ist hier bewusst kookkurrent eingesetzt, schließlich soll es ein "globaler" Dienst sein. Beachtenswert auch das typographische Spiel mit dem Sonderzeichen als Buchstabe: glob@alsm.formen.

38 Dies greift die Info aus dem kleinen Popup-Fenster auf, das den User-Leser bei Berührung mit der Maus auffordert: "Visitez notre partenaire financier".

39 z.B. macquereau/mec, morue, hareng, etc. nachzuprüfen bei http://www.atilf.fr (31.12.03).