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Prof. Dr. Arnd Bauerkämper
Geschäftsführender Leiter des Berliner Kollegs für Vergleichende Geschichte EuropasAnschrift
Berliner Kolleg fürVergleichende Geschichte Europas
Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin
Tel.: +49 (0)30 / 838 54541
eMail: baue@zedat.fu-berlin.de
Kurzbiographie
Geb. 20. August 1958 in Detmold; Studium der Geschichtswissenschaft und Anglistik an den Universitäten Bielefeld, Göttingen und Oxford; 1986 Erstes Staatsexamen an der Universität Bielefeld; 1989 Promotion an der Universität Bielefeld mit einer Arbeit über rechtsradikale Bewegungen in Großbritannien vom späten 19. Jahrhundert bis 1945; 2001 Habilitation an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über den Wandel der ländlichen Gesellschaft in der SBZ/DDR.1990/91 Arbeit an einem Forschungsprojekt über den Strukturwandel der Agrarwirtschaft und ländlichen Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland; 1991-93 Leiter des Aufbaustabes für das Museum für Emsländische Geschichte im Landkreis Emsland; 1993-2001: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Zeithistorische Forschung (Potsdam);
September 2001 - Juni 2004: Geschäftsführender Leiter des Zentrums für Vergleichende Geschichte Europas, seit Juli 2004: Geschäftsführender Leiter des BKVGE.
Forschung und Lehre im Ausland
- 1982/83 Studium der Geschichtswissenschaft und Anglistik an der Universität Oxford (Großbritannien)
- 1985 und 1987 Forschungsaufenthalte in London und Hull
- 2006 Lehre im History Department der Central European University (Budapest)
Forschungsschwerpunkte
Abgeschlossene Habilitationsschrift zum Wandel der ländlichen Gesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR. Z.Zt. Arbeit an einem Forschungsprojekt zur Aneignung und Vermittlung anglo-amerikanischer Demokratiemodelle in Westdeutschland von 1945 bis zur Mitte der sechziger Jahre. Weitere Arbeitsschwerpunkte: historische Elitenforschung; Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrhundert; Agrargeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Lehrveranstaltungen an der FU Berlin, der TU Berlin und der Universität Potsdam zu diesen Themenbereichen.Projektbeschreibung
Aneignung als Verfremdung. Anglo-amerikanische Demokratiemodelle, deutsche Traditionen und die "innere Demokratisierung" der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis zur Mitte der sechziger Jahre.Die vielschichtige, widersprüchliche Aneignung und komplexe Weiterentwicklung anglo-amerikanischer Demokratiemodelle und -vorstellungen bilden einen wichtigen Gradmesser der "inneren Demokratisierung" Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. In dem Forschungsprojekt werden der Transfer, die Aufnahme und Formen der komplexen Adaption westlich-liberaler Demokratiekonzepte in ihrer Spannung zu traditionalen politisch-kulturellen Orientierungen in Deutschland untersucht. Biographische Fallstudien zu Historikern (u.a. Hans Rothfels und Hans Herzfeld) und Politikwissenschaftlern (so Ernst Fraenkel, Arnold Bergstraesser und Dolf Sternberger) konzentrieren sich besonders auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft, die relative Akzeptanz bzw. Zurückweisung des politisch-gesellschaftlichen Pluralismus und den Umgang mit der neueren deutschen Geschichte, vor allem des Nationalsozialismus. In der Interaktion von Remigranten und Wissenschaftlern, die von 1933 bis 1945 in Deutschland verblieben waren, wird vor allem die Vermittlung von westlichen Modellen der Demokratie mit deutschen Traditionen behandelt. Ebenso werden Rückwirkungen des in Westdeutschland entstandenen neuen Demokratieverständnisses in Großbritannien und in den USA einbezogen. Das Projekt treibt damit die Forschung über den interkulturellen Transfer bzw. transnationale Verflechtungen seit 1945 voran. Nicht zuletzt trägt die Studie zu der Debatte über die "Amerkanisierung", "Verwestlichung" oder "Internationalisierung" der frühen Bundesrepublik bei.
Wichtigste Publikationen
Monographien
- Die "radikale Rechte" in Großbritannien. Nationalistische, antisemitische und faschistische Bewegungen vom späten 19. Jahrhundert bis 1945, Göttingen 1991.
- Ländliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur, Zwangsmodernisierung und Tradition in Brandenburg 1945-1963, Köln, Weimar u. Wien 2002.
- Sozialgeschichte der DDR (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 76), München 2005.
- Der Faschismus in Europa 1918-1945, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 2006 (210 S.)
Bände
- (Hg.), zusammen mit Christoph Kleßmann und Hans Misselwitz, Der 8. Mai 1945 als historische Zäsur. Strukturen, Erfahrungen, Deutungen, Potsdam 1995.
- (Hg.), "Junkerland in Bauernhand"? Durchführung, Auswirkungen und Stellenwert der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone, Stuttgart 1996.
- (Hg.), zusammen mit Jürgen Danyel, Peter Hübner u. Sabine Roß , Gesellschaft ohne Eliten? Führungsgruppen in der DDR, Berlin 1997.
- (Hg.), zusammen mit Martin Sabrow u. Bernd Stöver, Doppelte Zeitgeschichte. Deutsch-deutsche Beziehungen 1945-1990, Bonn 1998.
- (Hg.), Britain and the GDR. Relations and Perceptions in a Divided World, Berlin u. Wien 2002.
- (Hg.), Die Praxis der Zivilgesellschaft. Akteure, Handeln und Strukturen im internationalen Vergleich, Frankfurt/M 2003.
- (Hg.), zusammen mit Hans Erich Bödeker und Bernhard Struck), Die Welt erfahren. Reisen als kulturelle Begegnung von 1780 bis heute, Frankfurt/M. 2004.
- Arnd Bauerkämper/Konrad H. Jarausch/Marcus M. Payk (Hg.), Demokratiewunder. Transatlantische Mittler und die kulturelle Öffnung Westdeutschlands 1945-1970, Göttingen 2005 (335 S.).
- (Hg.), zusammen mit Christiane Eisenberg, Britain as a Model of Modern Society? German Views, Augsburg: Wißner-Verlag 2006 (260 S).
Aufsätze (Auswahl)
- Die SED und die Bauern. Agrarwirtschaft und ländliche Gesellschaft in der SBZ und DDR (DDR - Studien zur Geschichte eines untergegangenen deutschen Staates; Kurseinheit 2; FernUniversität-Gesamthochschule Hagen), Hagen 1999.
- Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft in der Bundesrepublik in den 50er Jahren, in: Axel Schildt/Arnold Sywottek (Hg.), Modernisierung im Wiederaufbau. Die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre, Bonn 1993 (Studienausgabe 1998), S. 188-200.
- Von der Bodenreform zur Kollektivierung. Zum Wandel der ländlichen Gesellschaft in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und DDR 1945-1952, in: Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka/Hartmut Zwahr (Hg.), Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart 1994, S. 119-143.
- Agrarwirtschaft und ländliche Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Eine Bilanz der Jahre 1945-1965, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament", B 38/97, 12. September 1997, S. 25-37.
- Kontinuität und Auflösung der bürgerlichen Rechtsordnung. Landwirtschaftliches Bodeneigentum in Ost- und Westdeutschland (1945-1990), in: Hannes Siegrist/David Sugarman (Hg.), Eigentum im internationalen Vergleich (18.- 20. Jahrhundert), Göttingen 1999, S. 109-134.
- Loyale "Kader"? Neue Eliten und die SED-Gesellschaftspolitik auf dem Lande von 1945 bis zu den frühen 1960er Jahren, in: Archiv für Sozialgeschichte 39 (1999), S. 265-298.
- Zwangsmodernisierung und Krisenzyklen. Die Bodenreform und Kollektivierung in Brandenburg 1945-1960/61, in: Geschichte und Gesellschaft 25 (1999), S. 556-588.
- Social Conflict and Social Transformation in the Integration of Expellees into Rural Brandenburg, 1945-1952, in: Philipp Ther, Ana Siljak (Hg.), Redrawing Nations. Ethnic Cleansing in East-Central Europe, 1944-1948, Lanham 2001, S. 285-305.
- The Industrialization of Agriculture and its Consequences for the Natural Environment: An Inter-German Comparative Perspective, in: Historical Social Research 29 (2004), H. 3, S. 124-149.
- Campesinos atrapados por los "Junker Rojos"? El conflicto de la propiedad agraria en Alemania Oriental [Die "Roten Junker" als Bauernfänger? Der Konflikt um das landwirtschaftliche Vermögen in den neuen Bundesländern], in: Historia Agraria 34 (2004), S. 103-133.
- Die Revolution von 1848/49. Gemeinsames Erleben und Scheitern in Europa?, in: Rüdiger Hohls/Iris Schröder/Hannes Siegrist (Hg.), Europa und die Europäer. Quellen und Essays zur modernen europäischen Geschichte. Fs. Hartmut Kaelble, Stuttgart 2005, S. 182-188.
- Ein asymmetrisches Verhältnis. Gesellschaftliche und kulturelle Kontakte zwischen Großbritannien und der DDR von den sechziger bis zu den achtziger Jahren, in: Archiv für Sozialgeschichte 45 (2005), S. 43-58.
- La modernisation négligée. La société rurale allemande entre changement économique et politiques agraires (1830-1930), in: Michel Pigenet/Gilles Pécout (Hg.), Campagnes et sociétés en Europe. France, Allemagne, Espagne, Italie 1830-1930, Paris 2005, S. 17-24.
- It Took Three to Tango. The Role of the Federal Republic of Germanz in the Relationship between Britain and the GDR 1949-1990, in: Stefan Berger/Norman LaPorte (Hg.), The Other Germany. Perceptions and Influences in British-East German Relations, 1945/1990, Augsburg 2005, S. 45-60.
- A New Consensus? Recent Research on Fascism in Europe, 1918-1945, in: History Compass 4 (2006), S. 1-31. (http://www.blackwell-compass.com/subject/history/section_home?section=hico-europe).
- Arnd Bauerkämper/Dieter Gosewinkel/Sven Reichardt, Paradox oder Perversion? Zum historischen Verhältnis von Zivilgesellschaft und Gewalt, in: Mittelweg 36, 15. Jg., H. 1, 2006, S. 22-32.
- The Denigration of British Fascism: Traditional Anti-British Stereotypes and Claims of Superiority in Nazi Germany, in: Arnd Bauerkämper/Christiane Eisenberg (Hg.), Britain as a Model of Modern Society? German Views, Augsburg 2006, S.147-167.
- Das Ende des Agrarmodernismus. Die Folgen der Politik landwirtschaftlicher Industrialisierung für die natürliche Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich, in: Andreas Dix/Ernst Langthaler (Hg.), Grüne Revolutionen. Agrarsysteme und Umwelt im 19. und 20. Jahrhundert (Jahrbuch für Geschichte des ländlichen Raumes 2006), Innsbruck 2006, S. 151-172.
- Strukturwandel und Alltagsleben. Agrarwirtschaft und ländliche Gesellschaft, in: Helga Schultz/Hans-Jürgen Wagener (Hg.), Die DDR im Rückblick. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Berlin 2007, S. 200-223.
- Nationalsozialismus ohne Täter? Die Diskussion um Schuld und Verantwortung für den Nationalsozialismus im deutsch-deutschen Vergleich und im Verflechtungsverhältnis von 1945 bis zu den Siebzigerjahren, in: Deutschland Archiv 40 (2007), S. 231-240.
- Ambiguities of Transnationalism: Facism in Europe Between Pan-Europeanism and Ultra-Nationalism, 1919-39, in: German Historical Institute Bulletin 29 (2007), Nr. 2, S. 43-67
- Mitherausgeber (neben Peter Steinbach und Edgar Wolfrum) der Reihe "Kontroversen um die Geschichte" (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt)
Anschrift
Berliner Kolleg fürVergleichende Geschichte Europas
Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin
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Fax: +49 (0)30 / 838 52840
eMail: stefano@zedat.fu-berlin.de
Kurzbiographie
- 2000 Abschluß des Studiums der Osteuropäischen Geschichte, Philosophie und Slavistik an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main
- 2000-2003 Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main, Mitarbeiter im Projekt "Zwangsarbeiter aus Osteuropa in Frankfurt"
- 2002-2005 Promotions-Stipendium der Heinrich Böll Stiftung
- 2005 DAAD-Forschungsstipendium, Archivstudien in Belgrad (Juli-September 2005)
- 2005-2007 Mitarbeit im Dokumentationszentrum der Kriege 1991-1999 Belgrad, Serbien
- 2007 Oktober Fertigstellung des Dissertationsprojekts: Die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste 1944-1989. Tradierung und Modifzierung nationaler Ideologie.
- Seit Dezember 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter am BKVGE
Wichtigste Publikationen
Sammelband
- Stefanov, Nenad, & Werz, Michael (Hg.): Bosnien und Europa. Die Ethnisierung der Gesellschaft. Frankfurt am Main: Fischer, 1994.
- Japanische Übersetzung von Bosnien und Europa, Asahi Shimbunsha, Tokio 1997
Aufsätze (Auswahl)
- (gem. m. Holm Sundhaussen), Verfassungsgeschichte Serbiens im 19. Jahrhundert, in: Peter Brandt / Martin Kirsch / Arthur Schlegelmilch (Hg.), Handbuch der europäischen Verfassungsgeschichte im 19. Jahrhundert. Institutionen und Rechtspraxis im gesellschaftlichen Wandel, Band 2: 1815-1847, Bonn, im Druck.
- Zur „Kritik der Verbrauchergesellschaft“ und zurück. Die Konstitution antiwestlicher Diskurse in Serbien zwischen 1969 und 1986. In: Prowestliche und antiwestliche Diskurse in den Balkanländern / Südosteuropa, hrsg. von Holm Sundhaussen & Gabriella Schubert, München: Südosteuropa-Gesellschaft, 2008.
- Eurovisionen in Serbien – oder: Was der Fiat 600D mit der serbischen Zivilgesellschaft zu tun hat, in: OST-WEST. Europäische Perspektiven. 9. Jahrgang 2008, Heft 4, S. 260-269. Serbische Kontinuitäten. Ethnonationalismus und gesellschaftlicher Konformismus. In: Serbien nach den Kriegen, hrsg. von Jens Becker & Achim Engelberg, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2008.
- Niemandsland Jugoslawien. Zum Problem einer jugoslawischen politischen Idee Ende der 1980er Jahre. In: Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa, Band 1: Der gescheiterte Nationalismus der multi- und teilnationalen Staaten, hrsg. von Egbert Jahn, Mannheim: Nomos, 2008, S. 250-272.
- Geschichte als Religion. Anmerkungen zur gesellschaftlichen Genese der historisierenden Opfermythologie im serbischen Ethno-Nationalismus. In: Schnittstellen. Gesellschaft, Nation, Konflikt und Erinnerung in Südosteuropa; Festschrift für Holm Sundhaussen zum 65. Geburtstag, hrsg. von Ulf Brunnbauer, Stefan Troebst & Andreas Helmedach, München: Oldenbourg, 2007.
- Das ist Valter! Notizen zur jugoslawischen Alltagskultur. in: Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur, 1 (2005), S. 48-50.
- Bildungsschichten in Serbien. Zwischen Volksaufklärung und Mythologisierung der Nation. In: Jahrbücher für Geschichte und Kultur Südosteuropas, 4 (2002).
- Institutionelle Souveränität der Bürger des Kosovo oder nationale Unabhängigkeit? In: Ost-West. Europäische Perspektiven, 2 (2001).
- Between Apathy and Ignorance. Towards an Understanding of the Political Mentality of Serbia in the Nineties. In: Peace perspectives for Southeast Europe. Proceedings of the Symposium 2000, Basel, Switzerland, 29 - 30 June 2000, hrsg. von Dušan Šimko, & Heiko Haumann, Basel: Academia, 2001.
- Nach dem Karneval, Anmerkungen zu den Demonstrationen in Serbien. In: Transit Europäische Revue, 13 (1997).
Anschrift
Berliner Kolleg fürVergleichende Geschichte Europas
Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin
Tel.: +49 (0)30 / 838 56819
eMail: toensme@zedat.fu-berlin.de
Kurzbiographie
Studium der Osteuropäischen Geschichte, Politikwissenschaften und Publizistik an den Universitäten Bochum und Marburg- 1996-1998: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-Universität Marburg
- 1997 Forschungsaufenthalt am Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Bratislava
- 1998-2003: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin; dort 2002 Promotion
- 2004-2006: Forschungsaufenthalte am DHI London, am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas in Leipzig, am Institut für Europäische Geschichte Mainz und am Institut für Tschechische Geschichte der Karlsuniversität Prag
- Seit September 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am BKVGE
- Schatzmeisterin des Verbandes der Osteuropahistorikerinnen und -historiker
- Redaktionsmitglied der Zeithistorischen Forschungen / Studies in Contemporary History (http://www.zeithistorische-forschungen.de/)
Forschungsschwerpunkte
Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts- 20. Jahrhundert: Geschichte des Nationalsozialismus, Zeitgeschichte Ostmittel- und Südosteuropas, Historiographiegeschichte und Geschichte der Erinnerungskulturen.
- 19. Jahrhundert: Sozial- und Kulturgeschichte, vergleichende Adelsforschung (Böhmen und England)
Habilitationsprojekt
Adel in der ländlichen Gesellschaft, Böhmen und England im Vergleich (1848-1918)Während das Verhältnis von Adel und Bürgertum in den vergangenen Jahren einiges an Aufmerksamkeit erfahren hat, ist die Rolle des grundbesitzenden Hochadels in der ländlichen Gesellschaft weit weniger untersucht worden. Dies ist besonders mit Blick auf Böhmen und England erstaunlich, weil sich hier auch im späten 19. Jahrhundert zwischen dreißig und vierzig Prozent des Grund und Bodens im Besitz einer kleinen Gruppe aristokratischer Familien befanden.
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist die Hypothese, daß in beiden Regionen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Phänomen bestand, das sich als Adelsherrschaft beschreiben läßt, Herrschaft dabei verstanden als soziale Interaktion in Aushandlungsprozessen zwischen Akteuren und Gruppen von Akteuren, die über durchaus unterschiedliche Ressourcen in diesen Aushandlungsprozessen verfügten. Ort dieser Adelsherrschaft war das Gut, es handelte sich also um eine lokal gebundene und kulturell fundierte Form von Herrschaft. Untersucht werden entsprechend drei Themenkomplexe: Die Interaktion im Kontext der Gutswirtschaft, der Dörfer und Landstädte sowie der lokalen Politik. Inhaltlich geht es dabei um die Rolle des Adels als ländlichem Arbeitgeber, um seine Funktion in der Wohltätigkeit, aber auch um Fragen, warum die adelige Jagdleidenschaft in England zum Teil blutige Konflikte auslöste nicht jedoch in Böhmen. In den politischen Kontext gehören neben der Politik auf lokaler und regionaler Ebene auch die lokalen Wahlkämpfe zum House of Commons oder dem böhmischen Landtag bzw. dem Reichsrat.
Publikationen
Monographien und Sammelbände- Das Dritte Reich und die Slowakei, 1939-1945. Politischer Alltag zwischen Kooperation und Eigensinn, Paderborn 2003.
- Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945 (Band 19/2003 der Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, gemeinsam herausgegeben mit Christoph Dieckmann und Babette Quinkert).
- Zwischen Revolution und Reform. Neuere Forschungen zum böhmischen Adel zwischen 1848 und 1918/21; in: Geschichte und Gesellschaft 32/2006, S. 364-384.
- Englischer Adel als Schulmäzen? Für einen Sammelband zu Schulmäzenatentum und Bildungsförderung, hrsg. v. Jonas Flöter und Christian Ritzi (beim Herausgeber).
- Adel als landwirtschaftlicher Arbeitgeber. Böhmen und England im Vergleich; in: Adeliges Wirtschaftsverhalten, hrsg. v. Luboš Velek und Ivo Cerman, Prag 2006 (beim Herausgeber).
- German Advisers in Slovakia, 1939-1945. Conflict and Cooperation; in: Czechoslovakia in a Nationalist and Fascist Europe 1918-1948, hrsg. v. Mark Cornwall und Robert Evans, Oxford 2006, S. 169-184.
- The Robbery of Jewish Property in Eastern European States Allied with Nazi Germany; in: Robbery and Restitution. The Conflict over Jewish Property in Europe, hrsg. v. Martin Dean, Constantin Goschler und Philipp Ther, Oxford/New York 2006, S. 116-139.
- Das "verspätete Erwachen". Die Slowakeideutschen 1939-1945; in: Die "Volksdeutschen" in Polen, Frankreich, Ungarn und der Tschechoslowakei. Mythos und Realtät, hrsg. v. Jerzy Kochanowski und Maike Sach, Osnabrück 2006, S. 225-234.
- Le nationalisme slovaque et ses répercussions dans les relations germano-slovaques 1939-1945; in: Bulletin Trimestriel de la Fondation Auschwitz 90/2006, S. 63-74.
- Nation und Nationalstaat im slowakischen Schulbuch; in: Zwischen Zählebigkeit und Zerrinnen. Nationalgeschichtliche Betrachtung als Quintessenz des Geschichtsunterrichts in Ostmitteleuropa, hrsg. v. Robert Maier, Hannover 2004, S. 163-174.
- Vom Desinteresse zur Hilfsbereitschaft - Solidarität und Hilfe für verfolgte Juden in der Slowakei; in: Solidarität und Hilfe. Länderstudien Bd. 4, hrsg. v. Wolfgang Benz und Juliane Wetzel, Berlin 2004, S. 15-59.
- Von der Schutzfreundschaft zur Okkupationsmacht. Die Wahrnehmung des deutschen Einflusses durch die slowakische Elite; in: Geteilt, besetzt, beherrscht. Die Tschechoslowakei 1938-1945: Reichsgau Sudetenland, Protektorat Böhmen und Mähren, Slowakei, hrsg. v. Monika Glettler, Lubomir Lipták und Alena Mišková, Essen 2004, S. 311-325.
- Slowakei - Erfahrung und Erinnerung; in: Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerungen, hrsg. v. Monika Flacke für das Deutsche Historische Museum, Berlin 2004, S. 799-812.
- Der Raub des jüdischen Eigentums in Ungarn, Rumänien und der Slowakei; in: Raub und Restitution. "Arisierung" und Rückerstattung des jüdischen Eigentums in Europa, hrsg. v. Constantin Goschler und Phi-lipp Ther, Frankfurt/Main 2003, S. 73-91.
- Vom "Recht auf die eigene Geschichte" - Der Slowakische Staat 1939 bis 1945 in der Historiographie; in: Bohemia 44/2003, S. 356-369.
- Editorial; in: Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945 (Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 19/2003), S. 9-24 (gemeinsam mit Christoph Dieckmann und Babette Quinkert).
- Kollaboration als handlungsleitendes Motiv? Die slowakische Elite und das NS-Regime; in: Kooperation und Verbrechen. Formen der "Kollaboration" im östlichen Europa 1939-1945 (Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 19/2003), S. 25-54.
- Od ochranného přátelství k okupační moci. Vnímání německého vlivu slovenskou elitou; in: Nacionálnosocialistický systém vlády. Ríšska župa Sudety, Protektorát Čechy a Morava, Slovensko, hrsg. v. Monika Glettler, Ľubomír Lipták und Alena Míškova, Bratislava 2002, S. 227-238.
- Die Einsatzgruppe H; in: Finis Mundi, Festschrift für Hans Lemberg zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Joachim Hösler und Wolfgang Kessler, Stuttgart 1998, S. 167-188.
- Der Holocaust im öffentlichen Bewußtsein der Slowakei; in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 7/1998, S. 82-92.
- Die Bedeutung der Slowakei für das Deutsche Reich; in: Bohemia 37/1996, S. 79-97.
Anschrift
Berliner Kolleg fürVergleichende Geschichte Europas
Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin
Tel: +49 (0)30 / 838 56815
Fax: +49 (0)30 / 838 52840
eMail: wegner@zedat.fu-berlin.de
Kurzbiographie
Studium der Neueren/ Neuesten Geschichte und Afrikawissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Ur- und Frühgeschichte an der Freien Universität Berlin.Seit Oktober 2005 als studentische Hilfskraft am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas tätig.