Reformen und Befreiungskriege 1786-1815

Die territoriale Entwicklung

1788
Einziehung der Markgrafschaft Schwedt

1791
Rückfall der Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth

1793
Zweite Teilung Polens: Anschluß der zur Provinz Südpreußen zusammengefaßten Reste der Wojwodschaften Posen, Gnesen und Inowrazlaw sowie der Wojwodschaften Kalisch, Sieradien, Lenczyca, Plock, Teilen von Rawa, des Bezirks Czenstochau und weiteren polnischen Gebieten sowie Danzig und Thorn, Abtretung der Herrschaften Tauroggen und Serrey

1795
Frieden von Basel: Abtretung des Herzogtums Geldern und des Fürstentums Moers sowie der linksrheinischen Gebiete des Herzogtums Kleve. Dritte Teilung Polens: Anschluß der zur Provinz Neu-Ostpreußen zusammengefaßten sowie mit Südpreußen vereinigten polnischen Gebieten Warschau, den Resten der Wojwodschaft Rawa, Masowien, Podlachien, Troki, Samogitien westlich des Njemen sowie den als Neuschlesien zusammengefassten Gebieten nördlich von Krakau

1803
Reichsdeputationshauptschluß: Preußen erhält als Entschädigung für die abgetrennten linksrheinischen Gebiete die Bistümer Hildesheim, Paderborn und den Hauptteil des Bistums Münster mit Cappenberg, das obere und niedere Eichsfeld mit Treffurt und Dorla, Erfurt mit der Grafschaft Untergleichen, die Herrschaften Blankenhayn, Nieder-Kranichfeld und die ehemaligen kurmainzischen Besitzungen in Thüringen, die Reichsabteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen und Werden sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar

1804
Tauschvertrag mit Bayern: Erwerbung von Dinkelsbühl, Windsheim, Weißenburg und weiteren kleineren Gebietsteilen

1805
Vertrag von Schönbrunn: Abtretung des rechtsrheinischen Teils des Herzogtums Kleve und der Fürstentümer Ansbach, Bayreuth und Neuenburg mit Valangin

1806
Erwerbung des Kurfürstentums Hannover mit Lauenburg und Osnabrück

1807
Abtretung Hannovers an Großbritannien

Tilsiter Frieden: Abtretung sämtlicher westlich der Elbe gelegenen Territorien, des größten Teils der 1793 und 1795 erworbenen polnischen Gebiete Neuostpreußen, Südpreußen, Danzig, Thorn, Neu-Schlesien, des Hauptteils des Netzedistrikts und des Culmer Landes, sowie des Kreises Cottbus

1814/1815
Pariser Frieden, Wiener Kongreß und Zusatzverträge: Rückerwerbung aller 1807 abgetretenen westelbischen Gebiete mit Ausnahme von Ansbach, Bayreuth, Hildesheim, Goslar, der niederen Grafschaft Lingen, Teilen des Bistums Münster, Ostfriesland, Neu-Schlesien, Neu-Ostpreußen und der östlichen Gebiete des ehemaligen Südpreußen, Preußen erhält die westlichen Gebiete des ehemaligen Südpreußen zurück, außerdem einen Gebietsstreifen des ehemaligen Neu-Ostpreußen, Teile von Westpreußen mit Danzig und Thorn, Teile des Netzedistrikts, sowie das Fürstentum Neuenburg mit Valangin, Kottbus und Peitz, die Altmark, Teile der Prignitz, die abgetretenen Teile von Magdeburg und Halberstadt, Mansfeld, Erfurt, Wernigerode, Eichsfeld, Quedlinburg, Hohnstein, Mühlhausen, Nordhausen, Paderborn, Minden, Tecklenburg, Ober-Lingen, Mark, Ravensberg, Moers, Geldern, Kleve, Teile von Münster, Essen, Elten, Werden, Hohen-Limburg, Herford, Cappenberg, Neuerwerbung der nördlichen Teile des Königreichs Sachsen, im einzelnen die Niederlausitz, Teile der Oberlausitz, den Kurkreis, Thüringer Kreis und Neustädter Kreis mit den vogtländischen Enklaven, den nördlichen Teil des Leipziger Kreises, die Stifte Merseburg und Naumburg-Zeitz, das Fürstentum Querfurt mit den Ämtern Querfurt, Heldrungen, Jüterbog, Dahme, den sächsischen Anteil an Mansfeld und Henneberg, die Hoheit über die Grafschaft Stolberg und die Ämter Heeringen und Kelbra, vom aufgelösten Königreich Westfalen die früher sächsische Grafschaft Barby, die Ämter Gommern und Walter-Nienburg sowie die sächsischen Anteile von Mansfeld, Treffurt und Dorla, von Hannover erhält Preußen das Herzogtum Lauenburg, das im Tausch an Dänemark für Neu-Vorpommern nördlich der Peene mit dem Fürstentum Rügen abgetreten wird, die Enklave Klötze in der Altmark, das Amt Reckeberg sowie die Dorfschaften Rüdigershagen und Gänseteich auf dem Eichsfelde, von Hessen-Darmstadt erwirbt Preußen das Herzogtum Westfalen und die Grafschaften Wittgenstein und Berleburg, das Herzogtum Berg, die Landeshoheit über die mediatisierten Besitzungen der Herzöge von Aremberg und Croy, der Fürsten von Salm-Salm, Salm-Kyrburg, Salm-Horstmar und Rheina-Wolbeck, über die Herrschaften Gehmen, Homburg, Gimborn, Neustadt und Rheda und über die Baronie Schauen, vom Großherzogtum Frankfurt die Stadt Wetzlar, von Nassau erwirbt Preußen das Fürstentum Siegen mit den Ämtern Burbach und Neunkirchen, die ehemals kölnischen und trierischen Ämter, die Grafschaft Altenkirchen, die Hoheit über die fürstlich Wiedschen und Solmsschen Ämter sowie die oranischen Entschädigungsländer Corvey und Dortmund, vom Fürstentum Schwarzburg das Amt Bodungen, von Weimar das Dorf Ringleben, von Frankreich die linksrheinischen Gebiete mit Saarbrücken und Saarlouis