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Reformen und Befreiungskriege
1786-1815
Das
friderizianische Preußen zerbrach in der Katastrophe von 1806 nicht
nur an den militärischen Folgen der Französischen Revolution,
sondern auch an den inneren Schwächen des Staates, die durch die
auch nach Deutschland transportierten Ideen schonungslos aufgedeckt wurden.
Von der Reformbedürftigkeit Preußens waren sich auch die Entscheidungsträger
schon lange vor 1806 bewußt, doch verhinderte die Erstarrung des
politischen Systems, aber auch einige durch territoriale Neuerwerbungen
erzielte Erfolge, zunächst die notwendigen Reformmaßnahmen.
Erst die Erfahrungen des Jahres 1806 und die daraus resultierenden weitreichenden
Einschnitte lösten die als Stein-Hardenbergsche Reformen bezeichneten
politischen Umgestaltungen aus.
Die Notlage des Staates nach dem Tilsiter Frieden 1807 mit seinen drastischen
politischen Maßnahmen bewirkte schon aus fiskalischen Notwendigkeiten
eine entschiedene Reformbereitschaft der auf wenige Beamte und Minister
reduzierten Staatsführung. Die als "Revolution von oben"
gekennzeichneten Vorstellungen der Reformer unter Stein und seit 1810
unter Hardenberg sahen dabei eine umfassende Neuordnung des Staates und
des Militärs bis hin zu weitreichenden Eingriffen in die gesellschaftliche
und wirtschaftliche Ordnung vor, die jedoch bis zum Beginn der Befreiungskriege
nur zum Teil umgesetzt werden konnten. Der Ertrag der Reformen bleibt
sehr umstritten, doch kennzeichnen diese deutlich eine Aufbruchstimmung,
die unmittelbar zur Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft geführt
hat.
Zeittafel |
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