|
Preußen im
Deutschen Kaiserreich 1867-1918
Mit der Reichseinigung
1871 wurde das langersehnte Ziel der deutschen Nationalbewegung als Resultat
preußischer Machtpolitik erreicht. Die Einheit des Nation war allerdings
nicht die Folge einer nationalen Volksbewegung, sondern die Mission der
vom Adel, Militär und Beamtentum getragenen Führungsschicht
des preußischen Staates.
Die obrigkeitlich vollzogene Reichsgründung erfüllte daher nicht
die bestehenden demokratischen Legitimationsansprüche. Es erschien
somit unumgänglich, preußische Partikularinteressen mit den
nationalen Ambitionen Deutschlands zu vereinigen und somit zur Entstehung
eines Reichspatriotismus, basierend auf der vaterländischen Begeisterung
im Krieg gegen Frankreich, beizutragen
Diese Konstellation trug nicht nur maßgeblich zur Legendenbildung
und zum Mythos des "deutschen Berufs" Preußens bei, sondern
kennzeichnete auch die Verfassungswirklichkeit des föderativen Staatsaufbaus
mit einer hegemonialen Stellung Preußens. Das sowohl von der Fläche
als auch der Bevölkerungszahl mit Abstand größte Territorium
des Reiches war nicht nur zugleich das Kernland der Industrialisierung,
sondern bestimmte durch seine Dominanz auch die kulturellen und gesellschaftlichen
Besonderheiten Deutschlands.
Preußen wurde somit nicht nur zum Begründer des Reiches, sondern
auch zum Bewahrer seiner inneren und äußeren Machtstellung.
Wie sehr diese jedoch abhängig von ihrem Begründer Bismarck
war, zeigte sich nach dessen Entlassung als Reichskanzler. Eine besonnene
Politik des Reiches konnte von seinen Nachfolgern nicht mehr gewährleistet
werden.
Zeittafel |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1871 |
1873 |
1874 |
1875 |
1876 |
1877 |
1878 |
|
1879 |
1880 |
1881 |
1882 |
1883 |
1883 |
1884 |
1885 |
1886 |
1887 |
1888 |
1889 |
1890 |
1891 |
1892 |
1893 |
1894 |
1895 |
1896 |
1897 |
1898 |
1899 |
1900 |
1901 |
1902 |
1903 |
1904 |
1905 |
1906 |
1907 |
1908 |
1909 |
1910 |
1911 |
1912 |
1913 |
1914 |
1915 |
1916 |
1917 |
1918 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|