Die ehemalige Reichsgrafschaft Ostfriesland gehörte zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zeitweilig zum westfälischen Reichsgrafenkollegium. Mit dem Aussterben des Geschlechts Cirksena 1744 wurde das an sich den Generalstaaten vermachte, von diesen aber nicht angenommene Fürstentum auf Grund einer kaiserlichen Anwartschaft von 1694 durch Truppen Friedrichs des Großen besetzt und zu einer Provinz gemacht. Das ca. 60 Quadratkilometer große Fürstentum enthielt die Städte und Ämter Aurich (Provinzhauptstadt), Norden, Emden, Berum, Greetsiel, Pewsum, Leer, Stickhausen, Friedeburg und die adligen Herrschaften Dornum, Lütestburg, Jennelt, Risum, Petkum und Gödens. 1807 verlor Preußen Ostfriesland an Napoleon, der es als Département Ost-Ems zunächst dem Königreich Holland und 1810 unmittelbar Frankreich unterstellte. 1813 kam es zunächst wieder an Preußen, 1815 als Landdrostei Aurich an das Königreich Hannover. Mit dem Anschluß Hannovers 1866 gelangte es wieder an Preußen. 1946 wurde das Gebiet als Regierungsbezirk Aurich Teil des Bundeslandes Niedersachsen.

Literatur:
T. D. Wiarda, Ostfriesische Geschichte, 10 Bde., 1792ff.
G. Möhlmann, Geschichte Ostfrieslands, 1962