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Brandenburg-Preußen
1688-1740
Die
Epoche der beiden ersten preußischen Könige bezeichnet nicht
nur den Beginn des preußischen Königtums, sondern markiert
zugleich den Übergang zum hochabsolutistischen Zeitalter der preußischen
Geschichte. Dabei wurde die Regentschaft Friedrichs (III.) I. von der
Geschichtsschreibung lange Zeit deutlich weniger vorteilhaft gegenüber
den Leistungen des Vorgängers und der beiden Nachfolger gesehen.
Doch muß konstatiert werden, daß der erste preußische
König das Ziel der Begründung der Königswürde und
damit einer Standeserhöhung im Konzert der europäischen Mächte
mit großer Beharrlichkeit und erfolgreich verfolgte. Außerdem
sicherte er die Unteilbarkeit des Staatsgebietes, indem er die Anerkennung
des politischen Testaments seines Vaters verweigerte. Auf die politischen
Geschäfte seiner Regierung nahm er allerdings nur wenig Einfluß,
sondern widmete sich eher der vom barockem Geist geprägten glanzvollen
Repräsentation seines Herrscheramtes, die sich aber auch auf die
Förderung der Wissenschaften und Künste vorteilhaft auswirkte.
Eine tiefgreifende Veränderung im Gefüge des preußischen
Staates und der absolutistischen Herrschaftspraxis wurde allerdings durch
seinen Nachfolger Friedrich Wilhelm I. begründet. Die seit der Regentschaft
des Großen Kurfürsten begonnene Umgestaltung Brandenburg-Preußens
zu einem einheitlichen Gesamtstaat unter absolutistischer Herrschaft,
die Einrichtung einer straff organisierten Verwaltung sowie die Bildung
eines schlagkräftigen stehenden Heeres wurden in der Regierungszeit
Friedrich Wilhelms I. vollendet. Wie kein anderer Monarch prägte
Friedrich Wilhelm I. durch seinen persönlichen Herrschaftsstil das
politisch und gesellschaftliche Leben seiner Zeit. In einer charakteristischen
Weise markiert er nach wie vor das populäre Bild Preußens vom
rationalisierten und effizient funktionierenden Verwaltungsapparat, aber
auch das Bild Preußens von der inneren Militarisierung von Staat
und Gesellschaft durch die enge Verbindung von Heer und Staatsverfassung.
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